Ca de Bestiar

stehender Ca de Bestiar
Kriegerkalle, Ca de bestiar, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Einbrecher aufgepasst! Mit diesem Vierbeiner ist nicht zu spaßen! Nicht nur, dass der spanische Ca de Bestiar über eine imposante Größe verfügt und allein dadurch schon einschüchternd wirkt.

Sein ungebrochener Wille, seine Familie und sein Heim zu beschützen, ist äußerst stark ausgeprägt.

Und trotzdem hat der liebenswerte, gelegentlich dickköpfige Wächter seinen Liebsten gegenüber ein Herz aus Gold.

Steckbrief

Rasse: Ca de Bestiar, Perro de pastor Mallorquin
Deutsche Bezeichnung:Mallorca-Schäferhund
Bedeutung des Namens:Viehhund
Herkunft:Spanien
Größe:Rüden 66 bis 73 cm, Hündinnen 62 bis 68 cm
Gewicht:40 kg
Lebenserwartung:10 – 14 Jahre
Fellänge:Kurz
Fellfarbe:Schwarz, Weiß, Grau
Aufgaben:Seit langem fungiert der Ca de Bestiar als Hirten-, Wach-, Hof-, und Schutzhund.
Listenhund:Nein
FCI Gruppe:Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde)
FCI Sektion:Sektion 1: Schäferhunde
FCI Standard:321
FCI Rasse-Standards:Zum PDF

Geschichte der Rasse

Seine Heimat sind die balearischen Inseln, darunter die Sonneninsel Mallorca. Die ganz genaue Herkunft ist unbekannt und wird wohl nie eindeutig ermittelt werden.

Sehr wahrscheinlich entstand er durch die Kreuzung einheimischer und importierter Hunderassen der Balearen. Ziel war es damals, eine Hunderasse zu erschaffen, welche die Viehherden sicher beschützen konnte.

Größere Hunde, zu welchen auch der Ca de Bestiar zählte, bewachten überwiegend Rinderherden, wohingegen kleinere Hunde eher auf Schaf- und Ziegenherden aufpassten.

Ca de Bestiar - Mallorca Schäferhund sitzt im Gras
Deformatorek, Ca de bestiar (owczarek z Majorki), CC BY-SA 3.0

So entstanden Hunde mit langem und mit kurzem Fell. Man geht davon aus, dass der langhaarige, etwas kleinere Ca de Bestiar mittlerweile ausgestorben ist.

Noch bis in die 1930er Jahre war der Ca de Bestiar weit verbreitet und seine Rasse sehr beliebt. Dies änderte sich jedoch rapide während der Franco-Diktatur. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden noch weitere Rassen mit eingekreuzt.

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Nachdem die ursprüngliche Rasse im Jahre 1967 extrem rar geworden war, machte ein Fan der Rasse, Alonso Guasp daran, die Gattung zu retten. Dieser gründete im Jahre 1970 den „Club del Perro de Pastor Mallorquín“.
Im Jahr 1980 wurde er erstmalig auf einer Hundeausstellung vorgeführt.

Zwei Jahre später, im Jahre 1982, wurde er auch von der FCI als offizielle Hunderasse ohne Arbeitsprüfung anerkannt.

Noch heute ist die Rasse äußerst selten. Gerade einmal 100 Hunde wurden bislang im Zuchtbuch registriert.

Ca de Bestiar - Majorca Shepherd - Facts and Information

Charaktereigenschaften

Der selbstbewusste Ca de Beatiar überzeugt mit sehr viel Mut, Ausdauer, Wachsamkeit und bedingungsloser Loyalität gegenüber seiner Familie. Fremden gegenüber ist er allerdings meist abgeneigt, da in ihm noch immer ein Wachhund schlummert, welcher sein Rudel und sein Heim beschützen will.

Mit Artgenossen kommt es häufig zu „Meinungsverschiedenheiten“ und nicht selten endet dies in einem Kampf. Aus diesem Grund wäre ihm ein „Single-Dasein“ bei seiner Familie deutlich lieber.

Sieht er beim Gassi gehen andere Hunde, so muss die Leine fest in der Hand liegen.

Um zu verhindern, dass er bei Spaziergängen regelmäßig lautstark bellt und an der Leine zieht, ist die richtige Erziehung bei ihm Grundvoraussetzung.



Und diese ist selbst für erfahrene Hundehalter eine enorme Herausforderung. Da er zuweilen einen sehr schwierigen Charakter in puncto Gehorsam und Jagdtrieb besitzt, gehört er definitiv in die Hände eines Profis. Anfänger sollten sich im besten Fall nach einer anderen Rasse umsehen.

Ca de Bestiar - Mallorca Schäferhund an der Leine
Mario Agresta, Ca de Bestiar, CC BY-SA 3.0

Mit Kindern kommt er bedingt zurecht, wenn diese seine Bedürfnisse und Grenzen bewahren. Er kann es nicht leiden, wenn an ihm herum gerissen oder wenn er anderweitig geärgert wird. Kleinere Kinder, welche noch etwas grob motorig agieren, sollten Abstand halten.

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Dieser geborene Wachhund braucht definitiv genug Auslastung und Bewegung. Lange Spaziergänge, am besten durch Wald und Wiesen, sind mit ihm Pflicht.

Hat er einen Garten mit viel Auslauf, so weiß er sich zu beschäftigen und kann zwischendurch auch problemlos alleine bleiben, um auf sein Heim aufzupassen.

Erscheinungsbild

Der Ca de Bestiar zählt zu den größeren Hunderassen. Rüden erreichen eine Widerristhöhe bis zu 73 cm, Hündinnen werden bis zu 68 cm groß. Das Gewicht liegt etwa bei 40 kg. Rüden sind meist etwas schwerer als Hündinnen.

Der Körperbau ist kräftig, robust und von athletischer Natur. Ein Hund dieser Gattung verfügt über eine starke Muskulatur, weshalb er auch so flink und wendig ist. Und das muss er als Hirten- und Wachhund auch durchaus sein.

Sportliche Menschen werden ihre Freude an ihm haben, wenn sie ihn regelmäßig mit zum Joggen nehmen. Durch seine langen, hochläufigen Beine fällt es ihm nicht schwer, mit seinen Menschen Schritt zu halten.

Sein schwarzes Fell ist recht kurz, dicht und glänzt im Sonnenschein. Seine Standardfarbe ist Schwarz, allerdings verfügt er häufig über einen weißen oder grauen Brustkorb. Die Unterwolle ist recht dünn und er haart mittelmäßig stark.

Die Rute ist recht lang und hängt je nach Stimmungslage entweder herunter oder liegt im Kringel auf seinem Rücken auf. Seinen niedlichen Flügelohren, welche ebenfalls nach individueller Stimmungslage ausgerichtet sind, entgeht so schnell nichts.

Haltung und Pflege

Einen Ca de Bestiar in einer kleinen Stadtwohnung unterzubringen, grenzt bereits an Tierquälerei. Natürlich ist ein Haus mit großem Garten für alle Hunderassen das Schönste, für diesen spanischen Wachhund ist es jedoch PFLICHT!

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Er benötigt ein geräumiges Revier, welches er beschützen darf, selbst dann, wenn es im Grunde gar nichts zu beschützen gibt. Der Ca de Bestiar fand als Wachhund seine Berufung, was seinen Menschen nicht nur hilfreich sein kann, sondern welche er auch liebt.

So muss er diesbezüglich seiner „regulären Arbeit“, welche ihn erfüllt, auch regelmäßig nachgehen können.

Doch neben einem großen Grundstück, wo sich der Spanier „entfalten“ kann, dürfen natürlich auch die täglichen, langen Spaziergänge nicht fehlen.

Ganz zu schweigen die richtige Erziehung, welche den Sturkopf davon abbringen wird, fremde Hunde anzubellen und Fremden gegenüber respektlos aufzutreten. Er gehört definitiv in die Hände eines Profis.

Seine Pflege verläuft aufgrund seines kurzen Fells sehr unkompliziert und gelegentliches Bürsten reicht vollkommen aus.

Steht nun auch noch ein guter Tierarzt zur Seite, welcher sich um die Gesundheit des Hundes kümmert, so steht einer Adoption nichts mehr im Wege!

Züchter

Da der Ca de Bestiar selbst in seinem Heimatland Spanien eine sehr seltene Hunderasse ist, so gibt es auch in Deutschland nicht allzu viele Züchter, welche sich auf seine Rasse konzentrieren.

Folgender Link könnte bei der Suche behilflich sein:

www.vdh.de/welpen/zuechter?id=98

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