Ca de Bou
Der Ca de Bou – Große, kräftige, aber dennoch sehr sanfte Tiere, die mit ihrer imposanten Statur und dem loyalen Charakter überzeugen.
Rasse: | Ca de Bou |
Aussprache: | [ˈka ðe ˈβou̯] |
Bedeutung: | Stierhund |
Deutsche Bezeichnung: | Mallorca Dogge |
Herkunft: | Spanien |
Größe: | Rüden 55–58 cm, Hündinnen 52–55 cm |
Gewicht: | Rüden 35–38 kg, Hündinnen 30–34 kg |
Lebenserwartung: | 10 – 12 Jahre |
Fellänge: | sehr kurzes, glattes Fell |
Fellfarbe: | Von mehrfarbig über gelb, gold bis hin zu schwarz |
Aufgaben: | Früher Kampfhund, Wach- und Schutzhund – Heute Familienhund |
Listenhund: | Abhängig vom Bundesland – In der Regel ja |
FCI Gruppe | Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer-Sennenhunde |
FCI Sektion: | Sektion 2.1: Molosser, doggenartige Hunde |
FCI Standard: | 249 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Die Ca de Bou, die auch als Mallorca-Dogge bezeichnet werden, begannen ihre Geschichte im 16. Jahrhundert. Dort wurden sie überwiegend als Kampfhunde für das sogenannte „Bullenbeißen“ eingesetzt.
Das Bullenbeißen ist ein sehr trauriges Schauspiel, welches damals ein großes Publikum hatte. Beim Bullenbeißen wurden mehrere Tiere auf einen Bullen gehetzt, um ihn nieder zu bringen.
Durch diesen Einsatzzweck leitet sich der Name dieser Rasse ab. „Ca de Bou“ bedeutet nämlich so viel wie „Stierhund“.
Auch als Hundekämpfe immer beliebter wurden, blieben die Tiere bei ihrem Einsatzzweck, dem Kämpfen. Aufgrund ihrer stämmigen und kräftigen Figur des Körperbaus, waren sie beliebte Gegner.
Für Landwirte hatten sie vor allem den Zweck als Schutzhund. Sie beschützten neben dem Land und Gut auch die Tiere auf den Weiden vor Wildtieren.
Als die Hundekämpfe offiziell als verboten und illegal eingestuft wurden, sank das Interesse an dieser Rasse, sodass sie bereits vom Aussterben bedroht war.
Wenige Liebhaber haben die Rasse aber durch gezielte Züchtung am Leben gehalten. Mittlerweile steht der „Ca de Bou“ unter dem Patronat Spaniens, ist aber dennoch eine eher seltene Rasse.
Charaktereigenschaften
Der „Ca de Bou“ zählt heutzutage als reiner Familienhund mit einem guten Beschützerinstinkt. Die Rasse zählt als sehr klug und äußerst lernfähig.
Er kann sich schnell neuen Gegebenheiten anpassen. Zudem gilt er als extrem loyal. Er liebt seine Besitzer und versucht diese mit allen Mitteln zu beschützen.
Deswegen ist er Fremden gegenüber sehr misstrauisch und vertraut ihnen nicht. Das eigene Haus wird dementsprechend gut beschützt, weil der „Ca de Bou“ es als seine Aufgabe ansieht als guter Wachhund zu dienen.
Die Tiere gelten als wachsam und selbstbewusst. Sie haben kein Problem damit ihren Schutzwillen umzusetzen, weswegen man die Schwelle zwischen Wachhund und übertriebenem Willen jeden Fremden als Feind anzusehen, gut trainieren sollte.
„Ca de Bou“ sind zwar Familienhunde, sollten aber dennoch täglich viel Auslauf bekommen, um ihren Bewegungswunsch zu kompensieren. Ansonsten neigen sie dazu Dinge zu zerstören, wenn ihnen langweilig ist.
Die Rasse ist sehr gutmütig im Umgang mit kleinen Kindern. Sie lassen sich gerne streicheln, beißen nicht und achten gut auf kleine Kinder, indem sie sehr behutsam mit ihnen umgehen.
Erscheinungsbild
Die kräftige und starke Statur lässt die „Ca de Bou“ zu sehr imposanten Tieren werden. Typisch für die Rasse sind der kräftige Nacken und die breite Brust.
Ebenfalls auffällig ist der große und stämmige Kopf der Hunde, daneben wirken die kleinen Schlappohren winzig. Außerdem besitzen sie Falten am Körper, die damals beim Bullenbeißen und den Hundekämpfen von Vorteil waren, da so das Blut direkt ablaufen konnte.
Das kurze und dichte Fell haart eher weniger. Die Fellfarben beginnen von einem goldgelb über beige bis zu hellbraun und schwarz.
Auch mehrfarbige Fellfarben kommen vor. Weiße Blessen im Fell sind laut Züchterverband erlaubt, dürfen aber nicht mehr als 30% des Fell am Körpers einnehmen.
Haltung und Pflege
Die „Ca de Bou“ sind keine Rasse für Anfänger, denn sie benötigen eine konsequente und klare Erziehung, bei der auch Grenzen aufgezeigt werden können.
Da die Hunde eine doch relativ sensible Hunderasse ist, muss die Schwelle zwischen konsequenter Erziehung und harter Erziehung bedacht getrennt werden, denn sonst könnte die Bindung zum Hund gestört werden.
Es ist wichtig, dass der „Ca de Bou“ die Grundkommandos gut beherrscht, damit man ihn auch in schwierigen Situationen gut im Griff haben kann.
Bereits als Welpe sollte mit ihm eine Hundeschule besucht werden, damit er auch den Kontakt und Umgang mit anderen Hunden lernen kann.
Lernt der „Ca de Bou“ dies nämlich nicht, kann es im Erwachsenenalter dazu kommen, dass er aggressiv anderen Hunden gegenüber reagiert.
Die Rasse ist dafür bekannt, dass sie zu schnarchen und sabbern neigt, was man im Vorfeld abklären sollte.
Auch sind die Hunde öfters von Hüftproblemen aufgrund ihrer stämmigen Statur betroffen, weswegen man sich vom Züchter die Untersuchungsergebnisse der Elterntiere zeigen lassen sollte.
Das kurze Fell des Hundes benötigt keine aufwendige Pflege.
Wichtig ist, dass die Ernährung des Hundes strikt eingehalten wird, da die „Ca de Bou“ sehr verfressen sein können und demnach schnell an Gewicht zulegen.
Züchter
Der Vorteil von seriösen „Ca de Bou“ Züchtern ist, dass man einen genauen Nachweis hat, von welchen Tieren die Welpen abstammen.
So lassen sich eventuelle Hüftschädigungen und Krankheiten eventuell frühzeitig vermeiden.
Auch kennt der Züchter seine Tiere gut und kann direkt die Welpen auf ihre Ansprüche antrainieren, damit es zu keinen aggressiven Neigungen kommt, wenn der Hund älter wird.
Da die „Ca de Bou“ eine sehr seltene Hunderasse darstellen, gibt es nur wenige Züchter, die sich auf diese Rasse spezialisiert haben. Mögliche Züchter, die in Frage kommen, sind die Folgenden:
http://www.von-den-pretorianern.de/html/ca_de_bou_zucht.html