Mein alter Hund stinkt extrem: Ursachen und Tipps

Hund riecht nach Ammoniak
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Graue Haare um die Schnauze, die Türklingel bleibt unbeantwortet und ins Auto möchte er mittlerweile nicht mehr springen – Das Alter macht auch vor Hunden nicht halt.

Im letzten Lebensviertel verändert sich so einiges. Beispielsweise könnte dir plötzlich auffallen, dass dein Hund stärker riecht oder sogar stinkt.

Was das mit seinem Alter zu tun hat, verrate ich dir heute. Außerdem erfährst du, ob es sich um ein Warnsignal handelt und was du tun solltest.

Alter Hund stinkt extrem: Auf den Punkt gebracht

Alte Hunde riechen etwas stärker als junge, sollten aber nicht stinken. Das deutet meist auf eine Krankheit (Zahnstein, Niereninsuffizienz, Ohrenentzündung, Diabetes) oder eine Futtermittelunverträglichkeit hin.

Lasse deinen Hund daher spätestens dann untersuchen, wenn er weitere Auffälligkeiten zeigt. Die Ursachen des Gestanks sind behandelbar. Gegen Mundgeruch hilft regelmäßiges Zähneputzen.

Ist Gestank im Alter normal?

Tatsächlich riechen viele alte Hunde stärker als ihre jungen Artgenossen. Ein bisschen Gestank beim Senior ist also wirklich normal. Zudem sind der Körpergeruch und auch seine Intensität individuell verschieden.

Es gibt Hunde, die kaum riechen, während andere auffällig müffeln, obwohl sie gesund sind.

Bei ein bisschen Gestank musst du dir also keine Sorgen machen. Behalte es aber im Blick, oder besser in der Nase, falls der Geruch stärker wird oder weitere Auffälligkeiten hinzukommen.

5 Ursachen für extremes Stinken bei alten Hunden

Extremer übelriechender Körpergeruch hat bei einem Hund eigentlich immer einen gesundheitlichen Grund. Wichtig für die Diagnose ist die Lokalisation des Geruchs. Kommt er vom Kopf oder vom Hinterteil? Oder riecht einfach der ganze Hund wahnsinnig unangenehm?

🔍 Ursache #1: Ohrentzündung

Ohrenentzündungen, die auf Hefepilze zurückzuführen sind, haben einen starken Eigengeruch. Der wichtigste Pilz ist Malassezia pachydermatis. In seiner Doktorarbeit schreibt Georg Martin Lehner, dass sogar fast jeder zweite gesunde Hund die Pilze im Ohr haben kann.

Sie führen nur nicht unbedingt zu einer Erkrankung. Alte Hunde sind jedoch anfälliger, sodass die Pilze es bei ihnen leichter haben. Verströmen die Ohren deines Seniors

  • einen süßlichen Geruch,
  • tritt bräunlich bis gelbes Sekret aus und
  • bemerkst du starken Juckreiz,
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sind es vermutlich Hefepilze.

🔍 Ursache #2: Analbeutel

Die Analbeutel machen bei Hunden jeden Alters hin und wieder Probleme. Ihre Aufgabe ist es, den Kot mit einem stark riechenden Sekret zu überziehen. Das massiert der Körper beim Stuhlgang automatisch mit aus.

Ist der Kot allerdings zu weich, tritt kein Sekret aus den Analbeuteln. Bleiben sie voll, können sie sich entzünden.

Übervolle, verstopfte oder entzündete Analdrüsen riechen extrem unangenehm. Du wirst den Geruch kaum auf das Hinterteil deines Vierbeiners eingrenzen können. Er wird einfach komplett nach Kot stinken.



🔍 Ursache #3: Mundgeruch

Mundgeruch hat viele Ursachen. Er lässt sich recht einfach lokalisieren. Begib dich auf Augenhöhe mit deinem Hund und lasse dich anhecheln. Alternativ öffnest du seinen Mund etwas und schnupperst vorsichtig.

Fällst du dabei fast aus den Latschen, hat dein Vierbeiner Mundgeruch.

Magenprobleme

Mundgeruch kann durch Verdauungsprobleme verursacht werden. Leidet dein Hund an Sodbrennen, führt die aufgestoßene Magensäure zu dem Gestank. Das würdest du daran erkennen, dass dein Hund

  • vermehrt trinkt,
  • häufig rülpst und
  • schleckt.

Zahnstein

Zahnstein bildet sich mit der Zeit. Es handelt sich dabei um verhärteten Plaque. Dazu kommt es, wenn Zahnbeläge auf den Zähnen bleiben und von Speichel umspült werden. Übrig bleibt steinharter Zahnstein.

Weil sich in den Belägen haufenweise Bakterien tummeln, die die Speisereste fressen wollen, stinkt der so schrecklich. Zahnstein ist leicht zu erkennen. Bei Hunden bildet er sich als Erstes an den Backenzähnen.

Du erkennst ihn als dunklen Belag, der sich am Zahnfleisch entlang um den Zahn zieht. Je nach Schweregrad ist dabei auch das Zahnfleisch sichtbar entzündet oder zieht sich zurück. Der Mundgeruch ist faulig und treibt dir fast die Tränen in die Augen.

Lefzenekzem

Ein Lefzenekzem wird auch Lefzenfäule oder Lippenfaltenpyodermie genannt. Auslöser ist dabei eine kleine Verletzung (meistens) an der Unterlippe.

Dazu kommt es vor allem dort, wo Ober- und Unterlippe übereinanderliegen. Die Reibung schädigt die Unterlippe, sodass Erreger eindringen können. Was du anschließend riechst, ist die Entzündung.

🔍 Ursache #4: Erkrankungen

Auch systemische Erkrankungen können zu einem unangenehmen Geruch führen. Dieser geht entweder von deinem ganzen Hund aus oder äußert sich in Form von Mundgeruch.

Niereninsuffizienz

Niereninsuffizienz ist ein häufiges Problem im Alter. Die Nieren sind normalerweise für die Entgiftung des Körpers zuständig. Kommen sie ihrer Arbeit nicht mehr nach, reichern sich die Giftstoffe im Körper deines Hundes an.

So entsteht der Gestank: Der Körper weiß, dass er diese Giftstoffe irgendwie loswerden muss. Teilweise kann er das auch über die Haut tun. Er schwitzt sozusagen die Gifte aus. Das stinkt.
Außerdem erkennst du eine Niereninsuffizienz an folgenden Symptomen:

  • Erbrechen
  • Futterverweigerung
  • erhöhte Müdigkeit
  • auffällig wenig oder viel Harnabsatz
  • stumpfes Fell
  • Krämpfe
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Diabetes

Hunde erkranken meistens an Diabetes Typ 1. Das bedeutet, dass sie auf jeden Fall Insulin benötigen. Bevor die Krankheit entdeckt wird, entgleisen daher die Blutzuckerwerte deines Hundes immer weiter. Das führt auch zu einem auffälligen Geruch.

Bei unbehandeltem Diabetes stinken viele Hunde aus dem Maul. Der Gestank erinnert dabei an fauliges, überreifes Obst oder Aceton. Diabetes erkennst du außerdem an

  • Futterverweigerung,
  • Gewichtsabnahme (auch wenn der Hund normal frisst),
  • Krämpfen,
  • starkem Durst,
  • erhöhter Müdigkeit,
  • schlechter Wundheilung,
  • trüben Augen (bei lange unbehandeltem Diabetes) und
  • Erbrechen.

🔍 Ursache #5: Verlangsamter Stoffwechsel

Im Alter wird nicht nur dein Hund an sich langsamer. Auch sein Stoffwechsel wird etwas träge. Bei einem ansonsten gesunden Hund führt das aber nicht zu einem extremen Gestank.

Dieser entsteht nur dann, wenn das Tier auch beispielsweise an einer Nierenerkrankung leidet.
Dennoch kannst du dem Stoffwechsel deines Seniors unter die Arme greifen.

Falsches Futter

Schwer verdauliches Futter bekommt Hunden im Alter oftmals nicht mehr gut. Es liegt lange im Magen und wandert auch nur gemächlich durch den weiteren Verdauungstrakt. Viele Hunde leiden dadurch an Blähungen, die auch zu dem schlechten Geruch beitragen.

Wann du zum Tierarzt solltest

Ein blähungsreicher Tag ist noch kein Grund für den Tierarzt. Auch gesunde Hunde pupsen mal. Nach Rosen riecht das nie.

Fällt dir aber ein wirklich extremer Gestank an deinem Vierbeiner auf, ist es egal, ob er vom Maul oder vom ganzen Hund zu kommen scheint. Dann ist es Zeit für den Tierarzt. Wie du lesen konntest, deutet der Gestank möglicherweise auf eine ernste Erkrankung.

Auch Zahnstein ist kein ästhetisches Problem, sondern kann deinen Hund krank machen.
In den folgenden Unterpunkten erfährst du, was bei welcher Art Gestank hilft.

Mundgeruch

Stellt dein Tierarzt Zahnstein fest, wird er ihn vermutlich via Ultraschall entfernen wollen. Lasse dich nicht auf eine Entfernung ohne Ultraschall oder ohne Kurznarkose ein. Beides ist notwendig, um den Zahnstein vollständig zu entfernen.

Gegen Sodbrennen gibt es Medikamente. Langfristig braucht dein Hund möglicherweise ein anderes Futter.

Ein Lefzenekzem muss vermutlich geöffnet oder gespült werden, damit es abheilen kann. Dafür wird dein Vierbeiner einige Tage Antibiotika bekommen.

Ist Diabetes der Grund für den Mundgeruch, braucht dein Hund Insulin. Das musst du ihm regelmäßig spritzen, um seinen Blutzucker in einem normalen Bereich zu halten. Dein Tierarzt wird dir alles zeigen. Natürlich ist es ungewohnt, aber ihr werdet euch mit der Situation arrangieren.

Um Mundgeruch vorzubeugen, kannst du deinem Hund die Zähne putzen, sofern er das zulässt. Das ist allgemein eine gute Idee, denn die Zahnhygiene wird von vielen Hundehaltern vernachlässigt.

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Selbst die Teilnehmer einer Studie von Miller und Harvey stellten das Putzen noch während der Forschung ein (38 %).

Gestank von den Analdrüsen

Verstopfte Analdrüsen müssen eventuell geleert werden. Vermutest du zusätzlich eine Entzündung, lasse das besser deinen Tierarzt machen. Die Prozedur kann schmerzhaft für deinen Vierbeiner sein.
Falsche oder zu häufige Entleerung der Analdrüsen führt außerdem zu weiteren Problemen.

Du könntest deinen Hund dabei verletzen, sodass sich die Drüse erst recht entzündet. Ist sie ständig leer, produziert dein Hund nur noch mehr Sekret, sodass die Drüse leichter verstopft.

Gestank von den Ohren

Eine Ohrenentzündung mit Hefepilzen verschwindet normalerweise nicht von allein. Dein Hund braucht Medikamente gegen die Pilze. Diese musst du unbedingt lange genug anwenden. Pilze sind sehr hartnäckig und kommen wieder, wenn du zu früh aufhörst.

Halte dich daher unbedingt an die Empfehlung deines Tierarztes und beende die Therapie nicht früher.

Gestank vom ganzen Körper

Stinkt scheinbar der ganze Hund, wird er eine Nierenerkrankung haben oder sein Futter nicht vertragen. Bei letzterem hilft vielleicht schon eine Futterumstellung, auf etwas leichter Verdauliches. Achte dabei auch auf Allergien.

Bei der Niereninsuffizienz braucht dein Hund Medikamente, die seine Niere unterstützen. Zerstörtes Nierengewebe können sie nicht mehr heilen. Deshalb ist es wichtig, die Schäden so gering wie möglich zu halten. Das erreichst du durch regelmäßige Check-ups.

Fazit

Alte Hunde riechen tatsächlich aufgrund ihres Alters stärker. Von einem etwas stärkeren Geruch zu einem beißenden Gestank ist es aber trotzdem noch ein weiter Weg. Letzterer ist nie, auch nicht beim Senior, normal.

Ich würde dir bei so einer Auffälligkeit immer raten, zum Tierarzt zu gehen. Starker Gestank kann nun mal auf ernste Krankheiten deuten, die du schnell erkennen musst. Unentdeckte Niereninsuffizienz kann die Lebenserwartung deines Seniors drastisch verkürzen.

Mache dir aber nicht allzu große Sorgen. Wahrscheinlicher als eine lebensgefährliche Erkrankung ist, dass Bello sein Futter nicht verträgt oder an Blähungen leidet.

Häufig gestellte Fragen

Warum riecht mein Hund auf einmal so streng?

Die einfachste Antwort ist, dass er sich in etwas Übelriechendem gewälzt hat. Es könnte sich aber auch um eine Krankheit (etwa Zahnstein, Niereninsuffizienz oder Ohrenentzündung) handeln, die zu dem Gestank führt.

Was kann man tun, wenn ein alter Hund stinkt?

Als Erstes solltest du den Gestank tierärztlich abklären, um eine ernste Erkrankung auszuschließen. Regelmäßige Zahnpflege und ein leicht verdauliches Futter helfen gegen den Geruch.

Welches Futter, wenn der Hund stinkt?

Wähle ein leicht verdauliches Futter ohne unnötige Zusätze. Achte dabei auf Allergien, da diese ebenfalls zu dem Gestank führen können.

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