Erste Hilfe bei deinem Hund – So reagierst du im Notfall richtig

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Ein lebensgefährlicher Notfall kann zu jeder Zeit eintreten. Deswegen ist es umso wichtiger, dass du gut vorbereitet bist und weißt, was zu tun ist. Dein Handeln in den nächsten Minuten entscheidet möglicherweise über Leben und Tod.

Es erscheint unmöglich, aber glaube mir: je mehr du über das Thema weißt, desto entspannter bleibst du in so einer Situation. Also nimm dir die Zeit und lies dir diesen Artikel gut durch.

Im Folgenden findest du alles Wichtige zum Thema Erste Hilfe beim Hund: Grundregeln, Notfall erkennen, wie du Erste Hilfe leisten kannst und was bei welchem Notfall zu tun ist.

Erste Hilfe beim Hund: Die Grundregeln

Egal um was für einen Notfall es sich handelt, drei Grundregeln zählen immer. Auch wenn sie dir unwichtig vorkommen, halte dich unbedingt daran. Sie dienen deiner Sicherheit und der bestmöglichen Versorgung deines Hundes.

#1: Ruhe bewahren

Ich weiß, wie abgedroschen es klingt, aber es ist wirklich wichtig, auch in einer Notsituation ruhig zu bleiben. In Panik kannst du deinem Hund nicht helfen. Erinnere dich also selbst daran, Ruhe zu bewahren. Das funktioniert am besten, wenn du gut vorbereitet bist.

Es gibt Erste-Hilfe-Kurse für Hunde. Die werden beispielsweise von Tierärzten veranstaltet. Dort lernst du Theoriewissen und kannst üben, Verbände anzulegen. Das bringt dir Routine für den Ernstfall. Schaue dich also am besten nach so einem Kurs um oder frage direkt bei deinem Tierarzt nach.

#2: Tierarzt anrufen

Wir sind es bei einem Notfall gewohnt, den Rettungsdienst zu rufen. Die Rettung kommt dann zu uns und übernimmt alles Weitere. So einfach geht es bei unseren Haustieren meistens nicht. Zwar fahren in Großstädten Tierärzte der Tierrettung zu Einsätzen raus, aber die brauchen meist sehr lange.

Sie sind für Notfälle, in denen wenige Minuten über Leben und Tod entscheiden, nicht geeignet.

Dennoch solltest du unbedingt bei deinem Tierarzt anrufen und dich mit deinem Hund ankündigen. Wenn du schon am Telefon sehr genau beschreiben kannst, was deinem Tier fehlt, kann sich dein Tierarzt vorbereiten. So spart ihr wertvolle Minuten.

Der Anruf dient also wirklich nur der Information deines Tierarztes. Er soll nicht zu dir kommen. Das würde deinem Hund auch gar nicht helfen, weil dein Tierarzt wichtige diagnostische Mittel gar nicht mitnehmen kann. Es würde also ohnehin darauf hinauslaufen, dass dein Hund in die Praxis oder Tierklinik muss.

#3: Sicherheit geht vor

Bevor du dich mit deinem Hund ins Auto schwingst und zum Arzt bretterst, denke bitte an deine eigene Sicherheit. Es nützt weder dir noch deinem Hund etwas, wenn ihr auf dem Weg zur Praxis einen Unfall baut.

Sichere also deinen Hund in einer Transportbox oder schnalle ihn an. Ihn auf deinem Schoß zu transportieren, kann ich dir nicht empfehlen. Das ist sogar verboten. Möchtest du es dennoch tun, lege ihm auf jeden Fall einen Maulkorb oder eine Maulschlinge an. Unter so viel Adrenalin könnte dein Hund um sich schnappen und dich versehentlich erwischen.

Idealerweise hast du eine weitere Person dabei, die euch fahren kann. Fährst du mit deinem Hund allein, ist seine korrekte Sicherung umso wichtiger. Stelle dir vor, dein Hund springt in Panik vom Beifahrersitz oder der Rückbank auf deinen Schoß. Unfälle sind da vorprogrammiert.

Auch wenn du Angst um deinen Vierbeiner hast, halte dich an alle Verkehrsregeln. In dir brodelt gerade ein Cocktail aus Stresshormonen, die dich zu waghalsigen Fahrmanövern verleiten wollen. Halte dagegen. Rote Ampeln gelten für dich, auch wenn es deinem Hund gerade schlecht geht.

Was zählt als Notfall?

Als Notfall zählt alles, was das Leben deines Hundes akut bedroht. Eine starke Blutung und der Bruch eines großen Knochens sind beispielsweise Notfälle. Ebenso heftiges Erbrechen im Zusammenhang mit Durchfall sowie der Verweigerung von Futter und Wasser. Einfaches Erbrechen ohne die anderen Symptome, sofern dein Hund sich auch normal verhält, ist hingegen kein Notfall.



Grundsätzlich gilt natürlich, dass du immer zum Tierarzt fahren solltest, wenn du Angst um deinen Hund hast. Ein Besuch zu viel ist immer besser als einer zu wenig.

Die häufigsten Notfälle bei Hunden sind:

  • Bissverletzungen durch andere Hunde
  • Knochenbrüche
  • starke Blutungen (etwa durch Scherben)
  • Vergiftungen (durch Giftköder oder Unachtsamkeit im Haushalt)
  • Hitzeschläge
  • verlegte Atemwege

Wie du bei deinem Hund Erste Hilfe leistest

Dein letzter Erste-Hilfe-Kurs liegt schon etwas zurück und sowieso ist beim Hund sicher alles ganz anders als beim Menschen? Tatsächlich leistest du bei einem Hund sehr ähnliche Erste Hilfe. Ich verrate dir, wie es geht.

Wenn du ein besonders tolles Herrchen oder Frauchen sein möchtest, packst du einen Erste-Hilfe-Kasten für deinen Hund. In diesem Video erfährst du, was hineingehört.

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Alternativ kannst du auch ein fertiges Erste Hilfe Set kaufen:

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✔️ Schritt #1: Einschätzung mit der TAPS Methode

„TAPS“ steht für vier Werte, die dir bei der Einschätzung des Gesundheitszustandes deines Hundes weiterhelfen. Sie sind für deinen Tierarzt wichtig, ermittle diese Werte also, bevor du bei ihm anrufst, um eure Ankunft anzukündigen.

T: Temperatur

T steht für Temperatur. Höchstwahrscheinlich hast du gerade kein Thermometer zur Hand oder in der Aufregung vergessen, wo du eines findest. Das ist nicht schlimm. Es geht erstmal nur darum, ob dein Hund unterkühlt oder überhitzt ist.

Das kannst du häufig schon dadurch einschätzen, wann der Notfall eingetreten ist. Ein Hund, der im Sommer im Auto vergessen wurde, wird beispielsweise eine viel zu hohe Körpertemperatur haben.

Fasse für die ungefähre Ermittlung die Ohren deines Vierbeiners an. Fühlen sie sich heiß an, ist es gut möglich, dass er Fieber hat. Sind sie kalt, leidet er eventuell an einer Unterkühlung. Er könnte in dem Fall aber auch nur einen schwachen Blutdruck haben.

A: Atmung

Das A steht für Atmung. Stelle sicher, ob dein Hund atmet und welche Atemfrequenz er hat. Normal sind etwa 10 bis 30 Atemzüge pro Minute. Kleine Hunde atmen etwas häufiger. Bei ihnen sind bis zu 50 Atemzüge pro Minute normal.

Kannst du keine Atmung erkennen, halte deine Hand vor seine Nase. Alternativ kannst du auch dein Smartphone. Beschlägt das Display, atmet dein Hund, auch wenn ansonsten keine Atembewegung erkennbar ist.

P: Puls

Beim P geht es mit dem Puls weiter. Das Herz eines Hundes schlägt pro Minute etwa 80- bis 120-mal, wobei kleine und junge Hunde eine höhere Herzfrequenz haben. Das Herz von großen und älteren Hunden schlägt in Ruhe deutlich langsamer.

Den Puls spürst du am besten an den Innenseiten der Hinterbeine. Probiere das am besten in einer entspannten Situation aus, um den genauen Punkt zu finden. Übe dafür leichten Druck mit Zeige- und Mittelfinger aus. Den Herzschlag kannst du an der linken Brustseite mit der flachen Hand fühlen.

Ist der Puls regelmäßig, kräftig sowie Alter und Größe deines Hundes entsprechend, ist sein Herzkreislauf für den Moment stabil. Spürst du den Puls hingegen nur sehr schwach, ist sein Blutdruck zu niedrig. Spürst du ihn gar nicht mehr, deutet das auf einen Herzstillstand hin.

S: Schleimhaut

Das S steht für Schleimhaut. Anhand ihrer Farbe kannst du erkennen, ob dein Hund genug Sauerstoff erhält.

Eine gut durchblutete und mit Sauerstoff versorgte Schleimhaut im Maul ist rosa. Blasse oder sogar weiß erscheinende Schleimhäute deuten auf einen hohen Blutverlust hin. Ist die Schleimhaut blau oder lila, fehlt deinem Hund Sauerstoff.

Feuerrote Schleimhäute bedeuten Überhitzung oder eine kräftige Entzündung.

Die Schleimhaut kann auch als Folge einer Vergiftung ihre Farbe verändern. Außerdem gibt es Hunderassen mit einer blauen Zunge. Beim Shar-Pei und Chow-Chow ist sie also kein eindeutiges Anzeichen für Sauerstoffmangel.

Ist die Schleimhaut deines Hundes im Maul stark pigmentiert, schaue dir stattdessen die in seinen Augen an. Ziehe dafür sein unteres Augenlid vorsichtig nach unten.

Im Maul kannst du auch die Durchblutung testen. Drücke dafür für wenige Sekunden auf eine rosafarbene Stelle mit deinem Finger aufs Zahnfleisch. Nimm den Finger weg und zähle die Sekunden, bis das Zahnfleisch wieder die Farbe der umliegenden Schleimhaut angenommen hat.

Sind es mehr als zwei Sekunden, stimmt sehr wahrscheinlich etwas mit dem Kreislauf deines Hundes nicht.

✔️ Schritt #2: Beatmung

Lässt sich keine Atmung feststellen, musst du deinen Hund beatmen. Das tust du, indem du sein Maul zuhältst und deinen Lippen über seine Nase legst. Dann atmest du langsam aus, sodass sich sein Brustkorb hebt.

Perfekt wäre, wenn du ihn alle fünf Sekunden beatmest. Dafür ist aber mindestens eine weitere Person nötig. Wenn dein Hund nicht mehr atmet, hat er vermutlich auch keinen Herzschlag mehr.

Ein Atemstillstand ist ein akuter Notfall. Dein Hund muss so schnell wie möglich zum Tierarzt. Nach drei bis fünf Minuten erfolgloser Beatmung musst du dich auf den Weg machen.

Die gute Nachricht ist dabei aber: Wiederbelebungsversuche können auch bei einer Atemstillstandsdauer von bis zu 30 Minuten noch erfolgreich sein. Nachlesen kannst du das auch in diesem Infoblatt der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover.

Auch wenn die Beatmung erfolgreich ist, sollte dein Hund anschließend tierärztlich überwacht werden. Schließlich müsst ihr die Ursache für den Atemstillstand entfernen und sicherstellen, dass sich der Vorfall nicht wiederholt oder zu Schäden geführt hat.

Falls du Hemmungen hast, deinen Mund über die Hundenase zu legen, benutze ein Taschentuch. Deine Atemluft strömt problemlos hindurch.

✔️ Schritt #3: Herzdruckmassage

Noch wichtiger als die Beatmung ist die Herzdruckmassage. Stellst du keine Atmung mehr fest, liegt nahe, dass auch das Herz deines Hundes nicht mehr schlägt. Dann musst du eine Herzdruckmassage durchführen, damit es seine Arbeit wieder aufnimmt.

Lege deinen Hund dafür auf seine rechte Seite. Direkt neben und etwas oberhalb seines Ellenbogens legst du nun deine Hände auf seine Brust und übst Druck aus. Sein Brustkorb sollte dabei etwa zu einem Drittel eingedrückt werden.

Bei großen Hunden musst du viel mehr Kraft aufwenden als bei kleinen Hunden. Dann kannst du auch seinen eigenen Ellenbogen zur Hilfe nehmen, um zusätzlichen Druck auszuüben.

120-mal die Minute drückst du auf diese Weise seinen Brustkorb zusammen. Pausiere zwischendurch, um zu fühlen, ob sein Herz wieder von selbst schlägt.

Ist auch keine Atmung vorhanden und du bist allein, musst du die Herzdruckmassage mit der Beatmung verbinden. Drücke dafür im Wechsel 30-mal den Brustkorb deines Hundes zusammen und beatme ihn zweimal. Prüfe auch dabei immer wieder, ob Atmung und/oder Herzschlag wieder selbstständig funktionieren.

Ein Herzstillstand ist ebenso ein akuter Notfall. Auch hierbei kommen Hunde noch nach einer halben Stunde wieder ins Leben zurück. Je länger der Stillstand aber andauert, desto geringer wird die Chance. Begib dich daher auch hierbei schnellstmöglich (aber sicher!) zum Tierarzt.

✔️ Schritt #4: Druckverband

Bei sehr starken Blutungen musst du die Blutung stoppen oder zumindest eindämmen. Ansonsten droht dein Hund auf dem Weg zum Tierarzt zu verbluten.

Für den Druckverband ist wichtig, dass du die Blutung stoppst. Gleichzeitig darfst du aber deinen Hund dabei nicht strangulieren oder den Blutfluss in den Körper völlig verhindern. Ist die Verletzung am Bein, gelingt das leichter als beispielsweise an der Brust oder dem Hals. Dennoch ist jetzt am wichtigsten, dass dein Hund aufhört zu bluten.

Für den Druckverband brauchst du eine elastische Binde und einen kleinen Gegenstand, um Druck auszuüben. Passiert der Notfall auf dem Spaziergang, wirst du kein Verbandsmaterial dabeihaben. Eine Leine und eine Packung Taschentücher hast du aber bestimmt zur Hand. Alternativ funktioniert der Druckverband auch mit den Ärmeln einer Jacke und einem Portemonnaie.

Lege den Gegenstand auf die Wunde und fixiere ihn mit dem Verbandsmaterial, das du auftreiben konntest. Der Gegenstand drückt die Blutgefäße lokal ab. An anderen Stellen übt der Verband gleichzeitig weniger Druck aus. Dadurch kommt der Blutfluss in den anderen Bereichen des Körpers nicht zum Erliegen.

Auch jetzt heißt es: So schnell wie möglich zum Tierarzt!

Beispiele für Notfälle und was du zu tun hast

In den folgenden Unterpunkten habe ich dir die häufigsten Notfälle bei Hunden zusammengetragen. Ganz kurz und knapp erfährst du, wie du den Notfall erkennst und was du zu tun hast. In jedem Fall wirst du eilig zum Tierarzt müssen.

🦴 Knochenbruch

Brüche der langen Röhrenknochen, also beispielsweise der Oberschenkel, sind Notfälle. Die scharfen Kanten drohen, große Blutgefäße zu verletzen.

Anzeichen:

  • Lahmheit
  • Schwellung
  • bei offenem Bruch: sichtbarer Knochen
  • knackendes Geräusch bei Bewegung
  • starke Schmerzen
  • unnatürliche Haltung

Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  • unnötige Bewegungen vermeiden/Schienen
  • offene Stellen mit sauberen, feuchten Tüchern bedecken
  • zum Tierarzt fahren

🥵 Hitzeschlag

Immer wieder werden Hunde im Auto vergessen. Das ist nicht nur im Sommer gefährlich. Laut Statista reicht eine Außentemperatur von 20 °C aus, damit es im Auto schon nach einer Stunde lebensgefährlich für deinen Hund wird.

Anzeichen:

  • heftiges Hecheln
  • Krämpfe
  • erhöhte Körpertemperatur
  • Erbrechen
  • Schwindel
  • Kreislaufkollaps

Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  • Hund an kühlen Ort bringen
  • Pfoten mit kalten, nassen Tüchern kühlen; restlichen Körper mit lauwarmem Wasser befeuchten
  • Wasser anbieten (nur selbst trinken lassen, nicht einflößen!)
  • zum Tierarzt fahren (offene Fenster, Klimaanlage an)

☠️ Vergiftung

Vergiftungen kommen leider häufig vor. Entweder nimmt dein Hund einen Giftköder auf einem Spaziergang auf oder er macht sich zu Hause über etwas her. Typische Vergiftungen bei Hunden entstehen durch Schokolade, Trauben, Alkohol, Medikamente und Reinigungsmittel.

Anzeichen:

  • sehr unterschiedlich; vom Giftstoff abhängig
  • Erbrechen, Durchfall
  • Gleichgewichtsstörungen
  • starker Speichelfluss, Schaum am Maul
  • Schmerzen
  • Kreislaufkollaps

Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  • Wasser anbieten
  • NICHT zum Erbrechen bringen
  • zum Tierarzt fahren
  • Reste des Giftes/Verpackung sichern und mitnehmen

⚕️ Sichtbare Organe

Bei tiefen Bauchverletzungen kann es passieren, dass Organteile vorfallen und sogar austreten. Das sieht sehr bedrohlich aus und muss auf jeden Fall so schnell wie möglich tierärztlich versorgt werden.

Anzeichen:

  • austretende, sichtbare Organteile, etwa Darmschlingen
  • tiefe Wunde
  • starke Blutung
  • starke Schmerzen

Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  • Organe mit feuchten, sauberen Tüchern abdecken
  • Organe NICHT zurück in den Körper drücken
  • zum Tierarzt fahren

😵 Verlegte Atemwege

Atemnot kann vielfältig ausgelöst werden. Dein Hund könnte sich an einem Kauartikel verschlucken. Auch Insektenstiche in der Halsregion können zu gefährlichen Schwellungen führen.

Anzeichen:

  • Würgen
  • Husten
  • Kopfschütteln
  • Reiben des Mauls an Gegenständen oder den Pfoten
  • blaue Schleimhäute
  • Kollaps

Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  • bei erreichbaren Fremdkörpern: diese aus dem Maul ziehen (Selbstschutz bedenken)
  • bei Atem- und/oder Herzstillstand: Beatmung und Herzdruckmassage
  • bei vollkommen verlegten Atemwegen und unerreichbarem Fremdkörper: Fremdkörper weiter in die Lunge schieben, um Atemwege zu öffnen (Selbstschutz bedenken)
  • schnellstmöglich (und sicher) zum Tierarzt fahren

🥎 Eingespießter Fremdkörper

Vor allem beim wilden Toben kommt es vor, dass sich dein Hund etwas eintritt. Je nach Größe des Fremdkörpers kann dabei eine ernsthafte Verletzung entstehen.

Anzeichen:

  • Fremdkörper (Scherbe, Dorne, Ast, etc.) steckt in der Haut
  • Blutung
  • Schmerz
  • Lahmen

Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  • Fremdkörper fixieren; evtl. kürzen, um Transport zu erleichtern
  • Fremdkörper NICHT herausziehen, da weitere Verletzungen und starke Blutungen drohen
  • zum Tierarzt fahren

Fazit

Wie viel du deinem Hund im Notfall helfen kannst, kommt sehr stark auf die Art des Notfalls an. Bei einer Vergiftung braucht dein Hund schnellstmöglich kreislaufstabilisierende Medikamente. Deine Aufgabe ist in diesem Fall also, deinen Vierbeiner auf direktem Weg zu ihm zu bringen.

Allgemein ist es aber wichtig, dass du mit einigen Griffen vertraut bist. Eine Herzdruckmassage möchte niemand bei seinem Hund durchführen müssen.

Für den Ernstfall solltest du aber wissen, wie sie geht. Auch ein Druckverband rettet Leben. Übe diese Maßnahmen also am besten in aller Ruhe, um für den hoffentlich niemals eintretenden Notfall gewappnet zu sein.

Häufig gestellte Fragen

Wie leistet man Erste Hilfe bei einem Hund?

Die Erste Hilfe, die du als Besitzer bei deinem Hund leisten kannst, umfasst Herzdruckmassage, Beatmung, das Freilegen der Atemwege und das Anlegen von Verbänden. Am wichtigsten ist im Notfall, dass dein Hund gesichert und schnell zum Tierarzt kommt.

Wie kann man einen Hund reanimieren?

Lege den Hund auf seine rechte Seite und drücke mit den Händen (bei kleinen Hunden reicht eine Hand oder sogar nur zwei Finger) seinen Brustkorb auf Höhe seines Ellenbogens zweimal die Sekunde ein. Wiederhole das 30 mal und beatme ihn dann zweimal über die Nase.

Was kann man machen, wenn der Hund keine Luft mehr bekommt?

Sind seine Atemwege blockiert, schaue nach, ob du die Ursache entfernen kannst (Selbstschutz bedenken). Lässt sich die Blockade nicht entfernen, musst du so schnell wie möglich zum Tierarzt.

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