So viel Schlaf braucht dein Hund wirklich

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Manche Hunde scheinen fast ihr ganzes Leben im Bett zu verbringen. Sie halten tagsüber ständig Nickerchen. Wie sollen sie da nachts noch müde sein?

Hunde scheinen also mehr Schlaf als Menschen zu benötigen. Aber wie viel genau? Wie setzt sich ihr Schlafbedarf zusammen und was beeinflusst ihn? Und wie erkennst du, ob dein Hund zu viel schläft?

Diese und weitere Fragen kläre ich in diesem Artikel. Wenn du ihn gelesen hast, wirst du das scheinbar hohe Schlafbedürfnis deines Hundes mit anderen Augen sehen.

Schlafbedarf beim Hund: Auf den Punkt gebracht

Der Schlafbedarf eines Hundes richtet sich vor allem nach seinem Alter, wird aber auch durch Aktivitätslevel, Gesundheit und seine Rasse beeinflusst. Durchschnittlich brauchen Welpen 20, ausgewachsene Hunde 12-18 und Senioren 22 Stunden Schlaf.

Zu wenig Schlaf erkennst du an auffälliger Hyperaktivität und Unruhe. Ein erhöhtes Schlafbedürfnis deutet auf eine Krankheit.

Warum schlafen Hunde so viel?

Hunde wirken auf uns oft völlig verschlafen. Ständig liegen sie herum und schnarchen vor sich hin. Das kann doch so nicht richtig sein, oder?

Doch, genauso ist es richtig. Hunde brauchen viel mehr Schlaf als Menschen. Sie verarbeiten dabei ihre Erlebnisse, kurieren Krankheiten aus und erholen sich. Welpen wachsen in dieser Zeit zusätzlich am meisten.

Zu wenig Schlaf schlägt ihnen auf die Psyche und kann sie sogar körperlich krank machen. Diese Studie von einem brasilianischen Forscherteam fand Hinweise darauf, dass Schlafmangel bei Hunden zu schlechter Laune, Appetitlosigkeit und allgemeines Unwohlsein führt. Aber eigentlich war dir das sicher schon klar, uns geht es schließlich genauso.

Dabei kommt es uns auch eigentlich nur so vor, als würden Hunde ausgesprochen viel Schlafen. Es gibt nämlich einen starken Unterschied zwischen „Schlafen“ und „Ruhen“.

Unterschied zwischen „Schlafen“ und „Ruhen“

Genau genommen verbringen Hunde nur etwa sechs bis acht Stunden am Tag schlafend. Den Rest der Zeit ruhen sie.

Sie schlafen also nicht 16 Stunden lang tief und fest, sondern dösen vor sich hin oder liegen auch nur herum. Ein kurzer Blick von uns reicht eben nicht immer, um zu erkennen, ob der Hund schläft oder nur ruht.

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Im Schlaf durchläuft dein Hund Schlafphasen. Diese sind bei ihm viel kürzer als bei uns Menschen. Ruhend durchläuft er diese nicht. Er erholt sich in dieser Zeit also kaum, sondern entspannt eher.

Jetzt wirkt der Vierbeiner schon viel weniger verschlafen, oder? Das Tolle ist: Hunde passen ihre Ruhezeiten an ihre Besitzer an. Bist du tagsüber arbeiten, döst dein Hund in dieser Zeit viel. Dann ist er ausgeruht, wenn du wieder Zeit für ihn hast.

Was beeinflusst den Schlafbedarf?

Hunde brauchen unterschiedlich viel Schlaf. Auf ihren Schlafbedarf nehmen verschiedene Faktoren Einfluss. Diese können tatsächlich mehrere Stunden Schlaf-, bzw. Ruhebedarf am Tag ausmachen.

Aktivität

Ein sehr wichtiger Punkt ist natürlich das Aktivitätslevel deines Hundes. Wer sich nicht bewegt, verbraucht kaum Energie. Entsprechend ist der Hund abends auch nicht müde und stromert nachts durch die Wohnung.

Mehr Bewegung leert die Energiespeicher. Dein Hund wird nach langen Spaziergängen oder Spieldates mehr Schlaf brauchen.



Allerdings spielt hier auch die Regelmäßigkeit eine Rolle. Ein untrainierter Hund wird nach einer langen Wanderung völlig erschöpft in sein Körbchen fallen. Hunde, die solche Belastungen gewöhnt sind, schlafen möglicherweise nur unwesentlich mehr als normalausgelastete Artgenossen.

Mehr zum Thema Auslastung und Ruhe erfährst du in diesem Video.

So viel Auslastung und Ruhe braucht dein Hund! - der richtige Weg

Alter

Das Alter spielt eine große Rolle beim Schlafbedarf deines Hundes. Ausgewachsene Hunde brauchen am wenigstens Schlaf. Welpen schlafen hingegen mehr. Am meisten Schlaf brauchen aber Senioren. Sie schlafen, ruhen oder dösen bis zu 22 Stunden am Tag. Ja, richtig gelesen. Das ist völlig normal im hohen Alter.

Rasse

Tatsächlich spielt die Rasse eine große Rolle bei der Frage, wie viel Schlaf dein Hund wirklich braucht. So schlafen große Rassen häufig mehr als kleine. Insgesamt brauchen mittelgroße Hunde aber am wenigsten Schlaf.

Darüber hinaus spielt auch die ursprüngliche Aufgabe der Rasse eine Rolle. Hütehunde ruhen sehr viel. Sie beobachten ihre Umgebung, schonen aber ihre Kräfte. Bulldoggen sind, egal in welcher Größe, für ihre Gelassenheit bekannt.

Greyhounds sind zwar sehr aktive Hunde, brauchen dafür aber auffällig viel Schlaf.

Gesundheit

Du kennst es sicher von dir selbst, dass du bei Krankheit müder bist. Selbst Erkältungen hauen uns manchmal so aus den Schuhen, dass wir den ganzen Tag schlafen könnten. Bei unseren Hunden sieht es ähnlich aus. Auch chronische Krankheiten können den Schlafbedarf erhöhen.

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Der Grund dafür ist ganz einfach: Der Körper braucht mehr Zeit, um sich erholen zu können. Krank zu sein, ist anstrengend. Sich dann auch noch zusätzlich zu belasten, kann die Genesungszeit verzögern oder sogar zu bleibenden Schäden führen.

Gönne deinem Hund daher unbedingt zusätzliche Ruhephasen, wenn er krank ist. Er braucht sie wirklich.

Hormone und Trächtigkeit

Hormonelle Schwankungen können den Schlafbedarf deines Hundes verändern. Besonders deutlich wird das durch eine Trächtigkeit. Welpen auszubrüten ist anstrengend. Die Hündin braucht in diesem Zustand daher mehr Schlaf.

Stress

Ähnlich wie körperliche Beschwerden sorgt auch dauerhafter Stress dafür, dass dein Vierbeiner mehr Schlaf braucht. Bei sensiblen Tieren merkst du es möglicherweise schon nach einem stressigen Tag. Dann verkriecht sich der Hund schon viel früher als gewöhnlich in sein Körbchen.

Für die letzte Gassirunde bekommst du ihn kaum noch motiviert. Stress beeinflusst den Blutzuckerspiegel. Er setzt das Hormon Cortisol frei, was dem Körper mehr Zucker zur Verfügung stellt. Der Blutzuckerspiegel steigt also.

Das hat auch einen Sinn: Stress wird beispielsweise durch gefährliche Situationen ausgelöst. Die zusätzliche Energie hilft dabei, aus diesen unbeschadet wieder herauszukommen. Hält der Stress zu lange an oder wird sogar chronisch, bringt er den Blutzuckerspiegel aber aus dem Gleichgewicht.

Als Folge leidet dein Hund an erhöhter Müdigkeit und Erschöpfung.

Wie viel Schlaf braucht ein Hund im Durchschnitt?

Den ganz genauen Schlafbedarf deines Hundes kannst du nicht ausrechnen. Es spielen zu viele Faktoren eine Rolle. Hinzu kommt der individuelle Schlafbedarf. Zwei gleichalte Hunde aus demselben Haushalt können unterschiedlich viel Schlaf brauchen.

Selbst wenn sie gesund sind und sich ihr Tagesablauf gleicht, kommt es eben auch auf das individuelle Schlafbedürfnis an. Den durchschnittlichen Schlafbedarf eines Hundes entnimmst du aus dieser Tabelle:

Alter des HundesSchlaf-/Ruhebedürfnis
Welpen, jünger als fünf Monate20 – 22 Stunden
Junghund, je nach Rasse bis zum dritten Geburtstag18 – 20 Stunden
Ausgewachsener Hund12 – 18 Stunden
Senioren, je nach Rasse ab dem siebten Geburtstag20 – 22 Stunden

In diese Durchschnittswerte kannst du nun deinen Tagesablauf einfließen lassen. Hatte dein Hund wenig Bewegung oder viel? Ist er momentan stark gestresst oder krank? Und natürlich: wie viel schläft er ansonsten im Schnitt?

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Diese Schlafmenge verteilt sich in unterschiedlichen Anteilen auf Tag und Nacht. Auch hier ist das Alter wichtig. Es gibt allerdings nicht viele Studien dazu.

Welpen schlafen am Tag etwas mehr als in der Nacht, wie Teilnehmer dieser Studie eines britischen Forscherteams angaben. Sie müssen sich schneller von den vielen Eindrücken erholen und brauchen viele kurze Nickerchen.

Ausgewachsene Hunde schlafen zu etwa ¾ in der Nacht. Die restliche Zeit holen sie sich tagsüber.

Alte Hunde nähern sich wieder dem Bedürfnis zur Welpenzeit an. Sie schlafen aber dennoch etwas mehr nachts und ruhen weniger am Tag.

Woran du merkst, dass dein Hund zu viel schläft

Weil es schwierig ist, seinen genauen Schlafbedarf zu ermitteln, musst du anders erkennen, ob dein Hund zu viel schläft. Das ist zum Glück recht leicht. Hunde, die zu viel schlafen,

  • lassen sich nur schwer wecken,
  • sind weniger belastbar,
  • schlafen an ungewöhnlichen Orten (mitten im Raum, bei Lärm, etc.) und
  • haben möglicherweise gesundheitliche Probleme.

Es ist wichtig, dass du das Schlafverhalten deines Hundes im Blick hast. Zu viel Schlaf könnte auf eine Krankheit hindeuten. Orientiere dich dabei nicht stur an Tabellen, sondern eher an deinem Hund selbst.

Hat er schon immer mehr geschlafen, als für sein Alter und Aktivitätslevel üblich ist? Dann müssen bei 15 Minuten mehr nicht gleich deine Alarmglocken läuten. Aber mutiert ein Kurzschläfer plötzlich zum Langschläfer, ist irgendetwas nicht in Ordnung.

Fazit

Den genauen Schlafbedarf deines Hundes wirst du kaum berechnen können. Indem du ihn beobachtest, kannst du aber gut einschätzen, ob er genug Schlaf bekommt oder sogar zu viel schläft.

Wichtiger als eine exakte Zahl ist sein Verhalten am Tag. Ist er sehr aufgedreht und wirkt hyperaktiv? Dann könnte er an Schlafmangel leiden. Der führt nämlich oft zu auf den ersten Blick untypischem Verhalten. Ein zu hoher Schlafbedarf hängt hingegen oft mit einer Krankheit zusammen. Entsprechend wird dein Vierbeiner weitere Symptome zeigen.

Häufig gestellte Fragen

Ist es ein gutes Zeichen, wenn Hunde viel schlafen?

Ausreichend Schlaf ist für die Gesundheit deines Hundes sehr wichtig und daher ein gutes Zeichen. Lässt sich der Hund aber kaum noch wecken oder schläft an untypischen Orten, könnte das Verhalten auf ein gesundheitliches Problem deuten.

Wie viel sollte ein Hund pro Tag schlafen?

Der Schlafbedarf richtet sich unter anderem nach dem Alter deines Hundes. Welpen und Senioren benötigen mit etwa 20 Stunden Schlaf deutlich mehr als ausgewachsene Tiere mit etwa zwölf Stunden.

Wie viele Stunden schläft ein Hund am Stück?

Am Stück schlafen Hunde meist nachts am längsten. Hier sind acht Stunden Schlaf, unterbrochen durch kurze Wachphasen, völlig normal.

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