Serbischer Laufhund
Hier kommt ein ganz besonderer Kandidat auf vier Pfoten.
Der Serbische Laufhund ist nicht nur ein begnadeter Jagdgehilfe und Spürhund, sondern ist in seinem Heimatland auch die am meist verbreitetste Hunderasse, welche bis 1996 noch unter der Bezeichnung „Balkan-Laufhund“ vertreten war.
Und auch für diverse Familien ist der aktive Vierbeiner eine ganz wunderbare Bereicherung.
Steckbrief
Rasse: | Srpski Gonič |
Deutsche Bezeichnung: | Serbischer Laufhund |
Herkunft: | Serbien |
Größe: | Rüden 46 bis 56 cm, Hündinnen 44 bis 54 cm |
Gewicht: | 20 – 22 kg |
Lebenserwartung: | 11 – 13 Jahre |
Fellänge: | Kurz |
Fellfarbe: | Rot oder Braun mit schwarzem Mantel; gelegentlich mit weißen Abzeichen |
Aufgaben: | Der Serbische Laufhund findet Verwendung als Spür-, Jagd- und Begleithund. |
Listenhund: | Nein |
FCI Gruppe: | Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen |
FCI Sektion: | Sektion 1: Laufhunde |
FCI Standard: | 150 |
FCI Rasse-Standards: | Zum PDF |
Geschichte der Rasse
Der Serbische Laufhund, welcher bis 1996 noch offiziell den Namen „Balkan-Laufhund“ trug, lebte ursprünglich weit verbreitet an der Bulgarischen Grenze.
Beschrieben wurde die Rasse erstmalig von Franz Laska im Jahre 1905. 19 Jahre später, im Jahr 1924, erfolgte der erste Standard.
Der Serbische Laufhund ist im Vergleich zu seinem „Cousin“ dem „Dreifarbigen Serbischen Laufhund“ viel häufiger vertreten, während sein Verwandter nahezu unbekannt ist.
Ohnehin gilt der Serbische Laufhund als die am weitesten verbreitetste Hunderasse in ganz Serbien.
Der Serbische Laufhund fand „im Laufe seiner Karriere“ sehr viele Einsatzgebiete, in welchen er Verwendung fand.
Seine Hauptberufung blieb stets die Jagd, auf welcher er in vielen Fällen sehr gut assistierte. Sein Beuteschema belief sich sowohl auf Schwarz- als auch auf Niederwild.
Seine Aufgabe hierbei bestand im Aufspüren des Wildes und in der anschließenden Treibjagd in die Fänge seiner Jäger. Häufig jagte er hierbei auch in der Meute unter Artgenossen.
Bis heute ist der Serbische Laufhund, insbesondere in seinem Heimatland Serbien, in dieser Rolle unverzichtbar.
Im Jahr 1940 wurde der Serbische Laufhund von der FCI als offizielle Hunderasse mit Arbeitsprüfung anerkannt.
Im Jahr 1996 erwirkte der Jugoslawische Hundeverein bei der FCI, dass die Rasse, welche bis dato unter der Bezeichnung „Balkan-Laufhund“ vertreten war, fortan die offizielle Bezeichnung „Serbischer Laufhund“ trug.
Sein hauptsächlicher Bestand befindet sich nach wie vor in Serbien.
Charaktereigenschaften
Der begnadete Jäger überzeugt mit einem sehr freundlichen und geselligen Wesen.
Ganz besonders innerhalb seiner Familie kommen diese positiven Eigenschaften immer wieder zum Vorschein.
Ist er auf der Jagd zwar häufig unerbittlich und gnadenlos seiner Beute gegenüber, so beweist sich zuhause doch stets das genaue Gegenteil.
Ein respektvoller Umgang mit Artgenossen ist problemlos möglich, wenn der Hund bereits in jungen Tagen mit anderen Hunden in Berührung kam und angemessen sozialisiert wurde.
Hatte er in jungen Tagen bereits Kontakt zu Katzen, so verläuft auch hier das Zusammenleben meist äußerst harmonisch und problemlos.
Der sanftmütige Vierbeiner kommt mit Kindern ganz wunderbar zurecht, wenn diese ihn angemessen und mit dem nötigen Respekt behandeln.
Fremden gegenüber ist er grundsätzlich nicht abgeneigt und lässt sich bereits nach kurzer Zeit anfassen und streicheln.
Auch für rüstige Senioren, welche noch sportlich unterwegs sind, ist der Serbische Laufhund eine sehr gute Wahl. Genauso für Allergiker, da er nur über einen sehr moderaten Haarausfall verfügt.
Der flinke Naturbursche ist Spielen gegenüber nicht abgeneigt.
Der agile Vierbeiner liebt nicht nur lange Spaziergänge, sondern erfreut sich auch regelmäßig daran, das Bällchen zurückzuholen oder auf Spurensuche zu gehen.
Jene spielerischen Maßnahmen halten den Serbischen Laufhund nicht nur körperlich, sondern auch mental äußerst fit und sorgen für eine innere Ausgeglichenheit.
Nach einem aufregenden Tag freut sich natürlich auch der Serbische Laufhund, so wie die meisten Hunde, auf eine ausgiebige Streicheleinheit auf dem Sofa.
Erscheinungsbild
Rüden der Gattung „Serbischer Laufhund“ erreichen eine Widerristhöhe von bis zu 56 cm, Hündinnen bis zu 54 cm. Aufgrund dieser Maße zählt er zu den mittelgroßen Hunderassen.
Sein athletischer Körperbau kommt unter seinem recht kurzen Fell äußerst imposant zur Geltung.
Der sportliche Vierbeiner verfügt über einen kräftigen Brustkorb und eine sehr schlanke Taille. Zumindest dann, wenn die Mengen des täglichen Futters in korrekten Mengen verfüttert werden.
Aber selbst, wenn der Serbische Laufhund einmal etwas zu viel gefressen hat, so neigt er aufgrund seiner aktiven Art nicht sonderlich schnell zu Übergewicht.
Das kurze Fell kommt in den Farben Braun, Rötlich und Weiß vor. Über dieses bunte Fellmuster zieht sich ein schwarzer „Mantel“, welcher über seinen Rücken verläuft.
Und obwohl der Serbische Laufhund über eine dichte Unterwolle verfügt, so friert er schnell bei extremer Kälte. Der Haarausfall ist moderat, lediglich zu Zeiten des Fellwechsels verstärkt sich dieser etwas.
Die Schnauze des Serbischen Laufhundes ist länglich, seine hängenden Schlappohren sind länglich und dünn. Seine Augenfarbe ist in aller Regel dunkelbraun bis schwarz.
Seine spitze Rute reicht meist nicht über das Sprunggelenk hinaus.
Haltung und Pflege
Einen Serbischen Laufhund in einer Stadtwohnung unterzubringen, grenzt schon fast an Körperverletzung.
Ganz besonders dann, wenn sich im näheren Umkreis keinerlei Auslaufmöglichkeiten wie Wälder und Wiesen befinden.
Dieser Hund ist definitiv kein Kandidat, welchem es ausreicht, morgens und abends einmal kurz um den Block zu gehen. Ein Serbischer Laufhund braucht jede Menge Bewegung, am besten in freier Natur.
Selbst wenn er nicht als Jagdhund gehalten wird, so muss er sich regelmäßig in freier Natur aufhalten können, um seine persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Ein Garten ist eine Grundvoraussetzung bei seiner Haltung.
Weiterhin sollte er nicht bei Menschen leben, welche täglich aus beruflichen Gründen viele Stunden außer Haus sind.
Der Serbische Laufhund braucht sowohl körperliche als auch mentale Auslastung, damit er auf Dauer nicht verkümmert. Wird er vernachlässigt, so fühlt er sich schnell unterfordert.
In einem solchen Fall darf sich niemand wundern, wenn er am Ende das Sofa auffressen oder sämtliche Türen zerkratzen wird…
Anfänger können einem Serbischen Laufhund ein Zuhause schenken, wenn diese sportlich und aktiv sind.
Allerdings wäre für Anfänger generell etwas Unterstützung von hundeerfahrenen Menschen oder der Besuch in einer guten Hundeschule alles andere als verkehrt.
Und natürlich darf auch der kompetente Tierarzt nicht fehlen, welcher sich um die allgemeine Gesundheit des Hundes kümmern wird.
Züchter
In Deutschland gibt es keine eingetragenen Zuchtbetriebe, welche sich auf den Serbischen Laufhund konzentrieren.
Wer sich einen Vierbeiner dieser Gattung wünscht, sollte sich in Serbien direkt erkundigen.