8 Ideen um deinen Hund drinnen auszulasten

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Egal ob Hitzewelle, Stress im Job oder eine Krankheit – manchmal müssen unsere Vierbeiner mit uns drinnen bleiben. Den aktiven unter ihnen wird das gar nicht schmecken. Damit sie nicht anfangen, Schuhe zu zerkauen oder sich im Dauerjaulen versuchen, musst du sie beschäftigen.

Aber geht das drinnen überhaupt ausreichend?

Ja, und es ist auch gar nicht schwer. 8 Tipps und Spieleideen stelle ich dir dafür vor. Für einige brauchst du Hilfsmittel. Für andere sind nur du, dein Hund und eine Futtertasche nötig.

⚾ Spiel #1: Schnüffelspiele

Hunde schnüffeln für ihr Leben gern. Sicher hast du schon mal davon gehört, dass Hunde Stress erschnüffeln können oder sogar Krankheiten beim Menschen riechen. Eine weitere Studie von Marcello Siniscalchi ergab 2016, dass Hunde für ihre Nasenarbeit ein bevorzugtes Nasenloch haben.

In stressigen Situationen kommt eher das rechte zum Einsatz. Ist der Vierbeiner entspannt, schnüffelt er mit links.

Nasenarbeit eignet sich für so gut wie alle Hunde hervorragend zur Auslastung. Selbst uralte Senioren, deren Augen und Ohren nicht mehr gut funktionieren, schnüffeln noch gern.

Dein Hund benutzt dabei einen großen Bereich in seinem Gehirn. Das bedeutet, dass er durch das Schnüffeln tatsächlich müde wird. Überanstrenge deinen Vierbeiner daher nicht. Beginne langsam, wenn er die Spiele nicht gewöhnt sind.

Einfache Suchspiele für die Nase sind Hütchenspiele, ein Schnüffelteppich oder einfach versteckte Leckerlis im Haus. Erfahrene Hunde kannst du auf die Suche nach einem Familienmitglied oder einem Dummy schicken.

Das ist ein mit etwas stark riechendem gefülltes Gefäß. Kaffeepads eignen sich dafür zum Beispiel.

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⚾ Spiel #2: Kopfarbeit

Hat dein Hund genug geschnüffelt, sind die grauen Zellen dran. Dafür gibt es unzählige Intelligenzspielzeuge für Hunde, die du ausprobieren kannst.

Einer meiner Favoriten ist der sogenannte Turn Around. Das sind mehrere Flaschen, die so aufgehängt sind, dass dein Hund sie von unten anstoßen muss. Dadurch drehen sie sich und eingefülltes Futter fällt heraus.

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Außerdem gibt es diverse Activity-Platten, bei denen der Vierbeiner Hütchen hebt, verschiebt oder an etwas ziehen muss. Wichtig ist auch hierbei, dass dein Hund durch Futter belohnt wird. Ansonsten hat das Spiel für ihn keinen Reiz.

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Kopfarbeit ist wichtig, um deinen Hund auszulasten. Rein körperlich gefordert, wird dein Hund nicht lange glücklich bleiben. Die meisten Hunde wollen arbeiten. Selbst wenn sie viel Bewegung haben, kommen sie auf dumme Ideen, wenn sie sich zu Hause langweilen müssen.

Fange auch hier wieder klein an. Lasse deinen Hund mit den Spielsachen nicht allein und freue dich mit ihm, wenn er erfolgreich ist.

⚾ Spiel #3: Training

Ist dein Hund gesund, spricht nichts gegen eine Trainingseinheit in den eigenen vier Wänden. Dein Hund wird dich vielleicht etwas merkwürdig ansehen, wenn er im Flur bei Fuß gehen muss. Aber er wird sich schnell daran gewöhnen, dass diese Kommandos auch drinnen gelten.

Müsst ihr gerade auf ausgedehnte Spaziergänge verzichten, würde ich dir empfehlen, die Zeit für „Bleib“ zu nutzen. Drinnen kann deinem Hund nichts passieren und du kannst ihm trotzdem schwierige Aufgaben stellen.



Vielleicht belagert dich dein Vierbeiner gern beim Kochen? Schließlich könnte etwas herunterfallen, worum er sich, großzügigerweise, kümmern würde. Nix da, lege eine Decke in der Nähe aus und schicke ihn dorthin.

Dein Hund soll nahe bei dir sein. So kannst du sofort reagieren, wenn er aufsteht. Außerdem ist der Reiz für deinen Hund dadurch viel größer. Das Liegen bleiben ist also auch viel anstrengender.

Es klingt komisch, aber liegen bleiben und nichts tun dürfen, ist für Hunde wirklich Arbeit. Sie würden ja so gern, aber es geht nicht. Das verlangt Durchhaltevermögen und Selbstbeherrschung.

Löse das Kommando am Ende auf und belohne deinen Hund ausgiebig.

⚾ Spiel #4: Tricksen

Regentage sind prima, um alte Tricks aufzufrischen oder euch an neuen zu versuchen. Tricksen ist nicht für jeden Hund etwas. Ist deiner eher praktisch veranlagt, kann er sich stattdessen auch im Haushalt nützlich machen.

Leere Pfandflaschen trägt er in den Sammelkorb. Oder er räumt Wäsche in die Maschine. Bindest du ein Seil an eine Schublade, kann dir dein Hund auch beim Aufräumen helfen.

Ein einfacher Trick ist das Drehen um sich selbst. Das Kommando dafür könnte „Dreh dich“ oder „Kreisel“ sein. Führe dafür ein Leckerli vor der Nase deines Hundes her, sodass er sich einmal um sich selbst dreht. Verstärke das Training am besten durch einen Klicker.

Mit der Zeit wird es reichen, wenn du mit der Hand einen Kreis über deinem Hund zeichnest und das Kommando sagst.

⚾ Spiel #5: Hindernisparcours

Hast du etwas Platz zur Verfügung und einen eher kleinen Hund? Dann versuche dich doch an einem Hindernisparcours im Wohnzimmer.

Stelle Flaschen als Slalomstangen auf, Stühle, zum Kriechen oder lege Kissen aus, über die dein Hund springen soll. Achte darauf, dass sich niemand verletzt. Hierbei geht es nicht um Geschwindigkeit. Wir bauen keinen Agility-Parcours.

Ist dafür kein Platz, kannst du selbst der Parcours sein. Stelle dich breitbeinig hin und lasse deinen Hund durch deine Beine laufen. Du kannst dich dafür auch hinknien, damit er kriechen muss. Oder du setzt dich auf den Boden, streckst die Beine aus und lässt deinen Vierbeiner darüber springen.

⚾ Spiel #6: Kauen

Musst du deinen Hund allein beschäftigen, sind Kauartikel eine gute Wahl. Lasse ihn damit nur nicht allein. Manche Hunde schlingen das letzte Stück herunter und verschlucken sich daran.

Am häufigsten kommt es aber zu Schleimhautverletzungen im Maul, wie du auch in der Diplomarbeit von Rebecca Winkelmann nachlesen kannst.

Mein erster Hund hat es sogar geschafft, sich mit einem Kauknochen aus gepresster Schweinehaut auf den Kopf zu schlagen. Das Ding ist ihm beim Kauen wohl aus den Pfoten gerutscht. Er hat sich nicht verletzt, aber seinen Appetit auf Kauknochen dauerhaft verloren.

Das Kauen macht deinen Hund kurzzeitig glücklich. Das fand eine Studie von Hannah E. Flint und anderen Wissenschaftlern heraus. Kauen beruhigt, setzt Glückshormone frei und dein Hund bekommt auch noch etwas zu futtern.

Denke am Abend nur daran, den Kauartikel von der Futterration abzuziehen. Kauartikel mit wenig Kalorien sind getrocknete Luftröhre oder auch Schweinenasen. Fettiger wird es bei Rinderhaut oder Schweineohren.

⚾ Spiel #7: Kong

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Eine tolle Alternative zu den Kauartikeln ist ein Kong. Das ist ein Behälter (häufig aus Kautschuk) mit einer kleinen Öffnung. Durch diese füllst du Futter in den Kong. Reines Trockenfutter rieselt schnell wieder hinaus. Ich würde dir eher eine Mischung aus Trocken- und Nassfutter empfehlen.

Oder du streichst Hüttenkäse oder etwas ähnliches hinein. Das Loch kannst du zusätzlich mit einem großen Keks verschließen. Dann kann es losgehen.

Suche dir einen Platz, am besten auf Fliesen, und lasse deinen Hund liegen. Gib ihm den Kong und schaue zu, wie er sich damit beschäftigt. Er wird mit der Zunge den Inhalt herauslecken und dabei das unhandliche Ding mit den Pfoten halten müssen.

Das dauert. Wenn dein Hund auf Diät ist, füllst du ihm einfach seine normalen Rationen in den Kong. Dadurch braucht er bis zu 30 Minuten pro Mahlzeit, bekommt keine zusätzlichen Kalorien und ist auch noch beschäftigt.

⚾ Spiel #8: Apportieren

Jagt dein Vierbeiner gerne Bällen auf dem Feld hinterher? Ganz so wild wird es im Haus wohl nicht. Aber völlig darauf verzichten muss er auch nicht. Wie beim Hindernisparcours geht es etwas langsamer zu, damit nichts und niemand zu Bruch geht.

Achte darauf, wie dein Hund drauf ist. Ist er zu wild, packe den Ball besser wieder weg. Oder verbinde das Apportieren im Haus mit einer Trainingseinheit. Gespielt wird nur, wenn dein Hund sich beruhigt.

Lasse ihn neben dir liegen und gib ihm ein „Bleib“. Dann rollst du den Ball ein Stück von dir weg. Gib deinem Hund das Okay, den Ball zu holen, lobe ihn und wiederhole das Ganze.

Ich weiß, es ist nicht wie auf dem Feld. Aber die Kombination aus Bleiben, Ball Fangen und dir Bringen strengt deinen Hund auf vielen Ebenen an.

Neigt er dazu, mit der Beute wegzulaufen, übt zunächst an der Leine. Du kannst auch einen verschließbaren Behälter anstatt eines Balls benutzen, den du mit Futter füllst. Die Belohnung bekommt dein Hund nur, wenn er dir den Behälter bringt. Ein rundes Federmäppchen eignet sich beispielsweise dafür. Es rollt sogar einigermaßen gut über den Boden.

Fazit

Ein Tag im Haus muss für deinen Hund nicht langweilig sein. Es gib viele Möglichkeiten, wie er sich allein oder mit dir zusammen die Zeit vertreiben kann.

Weil viele der hier vorgestellten Ideen über Futter funktionieren, denke daran, deinen Hund nicht zu überfüttern. Ihr müsst keine zwei Stunden Bälle werfen oder Hütchen umschubsen. Das sollt ihr auch gar nicht.

Fordere deinen Hund höchstens 20 bis 30 Minuten am Stück. Gib ihm dann eine Pause, um sich zu erholen. Wenn ihr auf diese Weise auf drei bis vier Trainingseinheiten am Tag kommt, ist dein Hund gut ausgelastet. Da macht es auch nichts, wenn er mal einen Tag auf ausgiebige Spaziergänge verzichten muss.

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