Spürt ein Hund wenn jemand stirbt? Verblüffende Erkenntnisse über unsere Spürnasen

Spürt ein Hund wenn jemand stirbt?

Nanu, warum verhält sich dein Vierbeiner heute so anders?

Er weicht dir nicht von der Seite, leckt dich ab und hält andere Tiere auf Abstand. Ganz so, als möchte er dich beschützen. Merkwürdig …

Zwei Tage später weißt du auch warum: Eine dicke Erkältung hat dich gepackt. Dein Hund wusste es schon vorher und hat sich um dich gekümmert, klarer Fall.

Aber stimmt das wirklich? Können Hunde erkennen, wenn wir krank sind? Möchten sie sich dann wirklich um uns kümmern?

Und wie sieht es nun aus: Spürt ein Hund wenn jemand stirbt? Ist ein Hund in der Lage, den Tod zu begreifen und zu trauern?

Spürt ein Hund, wenn jemand krank ist?

Meine ganz persönliche Meinung dazu ist klar: Ja.

Ich merke schließlich auch, wenn mein Hund oder mein Partner krank ist. Dafür müssen sie mir nicht erst sagen, dass es ihnen schlecht geht.

Bist du krank, verhältst du dich anders. Du schläfst vielleicht mehr oder freust dich nicht so sehr, wenn du deinen Vierbeiner siehst. Eure Spaziergänge sind bestimmt kürzer oder ein anderes Familienmitglied führt deinen Hund aus.

Zusätzlich merken Hunde, wenn wir Schmerzen haben. Sie sind in der Lage, unsere Emotionen zu erkennen und daraus Rückschlüsse auf unsere Handlungen zu ziehen (englische Quelle).

Du musst deinem Hund also nicht sagen, dass es heute keinen Ausflug auf die Freilaufwiese gibt. Bello weiß das schon, wenn er dich ansieht.

Zusätzlich hat dein Hund ein Interesse daran, dass du gesund bist. Als Rudeltier ist er darauf angewiesen, ein starkes, gesundes Rudel um sich zu haben.

Ein angeschlagenes Mitglied schwächt die gesamte Gruppe.

Das soll aber nicht heißen, dass deine Krankheit deinen Hund stört und er dich deshalb loswerden will. Auf lange Sicht ist es viel besser, wenn du dich wieder erholst.

Kümmern sich Hunde um kranke Artgenossen?

Im Internet kursieren viele Videos, in denen Hunde offenbar verletzten oder kranken Artgenossen helfen. Sie bringen ihnen etwas zu fressen oder retten sie aus einer gefährlichen Situation.

Tun sie das tatsächlich freiwillig, wäre das ein eindeutiges Zeichen für Fürsorge und langfristiges Denken. Der Hund würde verstehen, dass sein Artgenosse nicht in der Lage ist, sich selbst zu versorgen.



Daher übernimmt er diese Aufgabe, bis das erkrankte Tier wieder gesund ist.

Tatsächlich handelt es sich aber vermutlich um antrainiertes Verhalten, das die Tiere auf Kommando ihrer Besitzer zeigen.

Woran erkennt mein Hund, dass ich krank bin?

Bist du krank, verändert sich dein Hormonhaushalt.

Frauen werden wissen, wovon ich spreche. Eine Grippe oder schwere Erkältung bringt schnell den Zyklus durcheinander. Ganz sicher wissen wir es nicht, aber sehr wahrscheinlich erschnüffeln Hunde diese Hormonschwankungen.

Vielleicht ist es dir auch schon mal der unangenehme Geruch in einem Krankenzimmer aufgefallen. Das hat nicht unbedingt etwas mit erschwerter Körperhygiene durch eine Krankheit zu tun.

Der „kranke Schweiß“ riecht auch einfach schlechter.

Dein Hund nimmt also diese Veränderungen wahr. Aber bringt er sie auch mit etwas Negativem in Verbindung?

Ich habe vor Kurzem erst eine Geschichte aus meinem Bekanntenkreis gehört, in der ein Hund möglicherweise vor allen anderen von einer Krebserkrankung wusste.

Dabei biss der Hund jemanden aus der Familie. Er gab keine Vorwarnung und war zuvor auch nie aggressiv gewesen. Ein paar Wochen später bekam die gebissene Frau die Diagnose Blutkrebs.

Das ist natürlich kein Beweis. Aber im Nachhinein bringt die Familie den Vorfall eindeutig mit der späteren Diagnose in Verbindung.

Welche Krankheiten kann ein Hund erschnüffeln?

Vielleicht kennst du Diabetes-Spürhunde oder Narkolepsie-Warnhunde?

Die Tiere können sowohl gefährliche Blutzuckerwerte als auch nahende Anfälle, übrigens auch bei Epilepsie, erkennen. In dem Fall warnen sie ihre Besitzer, sodass diese reagieren können.

Diabetiker können rechtzeitig ihren Blutzucker kontrollieren und entsprechend Insulin spritzen oder etwas essen. Narkoleptiker haben Zeit, sich zu setzen.

Epilepsiehunde warnen nicht nur vor einem Anfall. Sie räumen Gegenstände beiseite, betätigen Alarme oder stützen den Kopf ihres Besitzers.

In diesem Video erfährst Du mehr über Ganja, der Epilepsiehund. Sie ist deutlich mehr als nur ein Haustier. Sie ist die Lebenshilfe für den Epilepsie-kranken Aron.

Kein normales Haustier: Epilepsiehund Ganja

Mittlerweile ist sogar bewiesen, dass Hunde Long-Covid-Patienten erkennen können (Quelle). Theoretisch sind ihre Fähigkeiten also noch bei vielen anderen Krankheiten einsetzbar.

Positive Studienergebnisse gibt es bereits bei

  • Harnwegsinfekten,
  • Krankenhauskeimen,
  • diversen Krebserkrankungen,
  • Lungenentzündungen und
  • Malaria.

Merken Hunde, wenn jemand stirbt?

Ähnlich wie bei Krankheiten ist es auch beim Tod. Der Körper stellt nach und nach seine Funktionen ein. Das führt zu Veränderungen im Hormonhaushalt, der Zusammensetzung des Schweißes und des Blutes.

Hund können das riechen. Ob sie diese Veränderungen immer mit dem nahenden Tod in Verbindung bringen, ist eine andere Frage.

Es gibt Fälle, in denen Hunde bis zum Schluss bei ihren sterbenden Besitzern waren. Auch bekannt sind Videos und Fotos von Hunden und Katzen, die auf dem Grab ihres Herrchens schlafen.

Vor einigen Jahren ging die Geschichte einer Katze um die Welt, die in einem Altersheim lebte. Sie schien zu spüren, wenn jemand bald sterben würde und suchte die Nähe dieser Personen.

Fakt ist aber, Hunde bemerken Veränderungen in unserem Körper. Hat ein Hund Erfahrung mit dem Tod gemacht, liegt nahe, dass er diese Erfahrung später verknüpft.

Begegnet er erneut einem Sterbenden, weiß er, was das für die Person bedeutet.

Können Hunde trauern?

Jetzt wissen wir, dass Hunde den nahenden Tod erahnen können. Aber können sie auch trauern?
Um einen gestorbenen Freund zu trauern, ist keine rein menschliche Eigenschaft.

Viele Tiere zeigen verändertes Verhalten, wenn ein Familienmitglied oder ein anderer Sozialpartner stirbt. Sie

  • verweigern ihr Futter,
  • suchen scheinbar nach dem verstorbenen Artgenossen,
  • sind schlaflos oder
  • suchen die Nähe ihrer menschlichen Freunde.

Ob der Hund dabei das fühlt, was wir fühlen, wenn jemand stirbt, wissen wir nicht. Was wir aber mit Sicherheit sagen können, ist: Hunde können Artgenossen und Menschen vermissen.

Jemanden zu vermissen ist unvermeidbar, wenn man jemanden gern hat. Dass ein Hund einen Menschen abgöttisch lieben kann, muss ich dir nicht erzählen.

Es ist nur logisch, dass er sich leer und verlassen fühlt, wenn diese geliebte Person fehlt.

Ob er den endgültigen Verlust, der mit dem Tod einhergeht, versteht, ist eigentlich egal. Um zu trauern, muss man nur lieben können und das können unsere Vierbeiner.

Einen trauernden Hund erkennen

Gab es einen Todesfall in deiner Familie oder ist der Ersthund verstorben, wird sich der Verlust auch auf deinen Hund auswirken. Je enger die Beziehung zwischen Hund und der verstorbenen Person war, desto eher wirst du Veränderungen im Verhalten deines Hundes bemerken.

Trauer äußert sich bei Hunden folgendermaßen:

  • verminderte Lebensfreude; der Hund spielt weniger, freut sich nicht so ausgelassen, wenn jemand nach Hause kommt
  • Anhänglichkeit, gesteigerte Verlustangst
  • Ruhelosigkeit
  • Bewachen von Orten, an denen der Verstorbene oft war
  • geringer Appetit
  • Schlaflosigkeit oder gesteigerte Müdigkeit
  • plötzliche Verhaltensänderungen

Dem Hund in seiner Trauer helfen

Ein Verlust kann Hunde in eine richtige Depression werfen. Damit das nicht passiert, brauchen vor allem sensible Vierbeiner deine Unterstützung.

Sei für sie da und lasse ihre Art zu trauern zu, auch wenn dir schwerfällt.

Am besten versteht ein Hund den Tod, wenn er den Verstorbenen sehen und beschnüffeln darf. Hunde merken, dass die Person nicht mehr reagiert. Sie verstehen vielleicht nicht die Bedeutung des Todes.

Aber sie können einen Toten von einem Schlafenden oder Kranken eindeutig unterscheiden.
Durch das finale Abschiednehmen ist die Person nicht einfach so verschwunden.

Ihre Abwesenheit hat einen Grund. Das ist für den Hund ein wichtiger Unterschied.

Behalte, soweit es geht, Rituale bei. Dein Hund braucht die Sicherheit eures Alltags, um mit der Veränderung durch den Verstorbenen zurechtzukommen.

Die Spaziergänge können am Anfang kürzer und ruhiger sein. Mit der Zeit solltest du versuchen, deinen Hund zum Toben zu animieren. Bewegung macht glücklich.

Ein bisschen Sport tut euch beiden gut und verhindert, dass ihr euch in eurer Trauer vergrabt.

Bewacht dein Hund die Tür in der Hoffnung, der Verstorbene kommt zurück? Das tut zwar weh, aber lass es zu. Ich habe mir nach dem Tod meines ersten Hundes eingebildet, ihn auf dem Flur zu hören.

Obwohl ich wusste, dass das nicht sein kann, habe ich immer nachgeschaut.

Deinem Hund geht es da ähnlich, wenn ein Mensch stirbt. Mit der Zeit wird es weniger und bald hört er ganz damit auf.

Spürt ein Hund wenn jemand stirbt? – Das Fazit

Hunde können nicht nur Emotionen zuordnen, sondern auch Krankheiten und den Tod erschnüffeln.

Sie bemerken den dabei geänderten Hormonhaushalt und erkennen, wenn es uns schlecht geht. Ob sie allerdings verstehen, was eine Krankheit oder gar der Tod bedeuten, wissen wir nicht.

Sicher ist, dass Hunde verstorbene Menschen vermissen und um sie trauern können. Der Abschied fällt ihnen leichter, wenn du sie dabei unterstützt.

Hunde müssen ihre Trauer zulassen dürfen, um sie zu verarbeiten. Mit der Zeit wird es ihnen wieder besser gehen.

Häufig gestellte Fragen

Wie verhält sich ein Hund, wenn er merkt, dass ich krank bin?

Viele Hunde werden anhänglicher oder fühlen mit dir, indem sie ruhiger sind, Futter stehen lassen oder ihr Spielzeug mit dir teilen. Eindeutige Anzeichen gibt es aber nicht, da auch plötzliche Aggressivität möglich ist.

Vermisst ein Hund jemanden, der gestorben ist?

Hunde gehen mit ihren Besitzern enge Beziehungen ein. Stirbt ihr Besitzer oder werden sie anderweitig voneinander getrennt, reagiert der Hund darauf.

Meiden Hunde kranke Menschen?

Das kommt auf das Verhältnis zwischen Mensch und Hund sowie seine gemachten Erfahrungen an. Die Art der Krankheit und den Charakter des Hundes spielen ebenfalls eine Rolle.

Verabschieden sich Hunde von Sterbenden?

Es gibt Fälle, in denen es so wirkt, als würde ein Hund sich von einer sterbenden Person verabschieden. Ob der Hund allerdings Tod und Sterben als solches dabei versteht, ist nicht bewiesen.

Ähnliche Beiträge