Cavapoo ist die teuerste Hunderasse auf deutschen Online-Tiermarktplätzen [Studie|Statistik|Daten|2023]


veröffentlicht am 10.04.2023 | geschrieben von Tilla

Autorin auf Bellos Reich: Tilla

Seit Jahren steigt die Anzahl der in Deutschland lebenden Hunde an.[1] Hybridhunde erfreuen sich seit Kurzem stark steigender Beliebtheit, obwohl sie, deutlich teurer angeboten werden als Mischlinge.

Daher haben wir eine Studie zusammengestellt und über 30.000 Anzeigen von deutschen Online Tiermarktplätzen analysiert.

Die Erkenntnisse im Überblick:

  • Der Cavapoo ist die teuerste in dieser Studie erfasste Hunderasse
  • Der Miniature American Shepherd ist der teuerste reinrassige Hund
  • Der Galgo Espanol der günstigste reinrassige Hund
  • Welpen bis zum Alter von zwölf Wochen kosten deutlich mehr (mind. +48 %) als Hunde aller anderen Altersklassen.
  • Hybridhunde kosten 2,5mal so viel wie ein Mischlingshund und sind 22 % teurer als reinrassige Hunde.
  • Kleine Hunde sind häufig teurer als große Hunde.
  • Pudelvarianten und Hybride mit Pudelanteil sind durchschnittlich teurer als andere Hybridhunde.

Steigende Nachfrage nach Hunden

2021 lebten in Deutschland mehr als zwölf Millionen Hunde.[1] Einer etwas älteren Statistik nach sind voraussichtlich mehr als die Hälfte dieser Hunde reinrassig.[2] Warum sich Interessenten für Rassehunde entscheiden, ist individuell verschieden.

So zählt für einige bereits die bloße Vorliebe für die spezielle Rasse. Andere hoffen auf rassetypische Charaktereigenschaften. Ein geringer Anteil der Hundehalter sieht seinen Rassehund sicherlich zusätzlich als Statussymbol. Dafür sind die Halter bereit, teilweise sehr viel Geld zu bezahlen.

Bei Tierheimhunden, die deutlich seltener reinrassig sind, bezahlen Interessenten eine Schutzgebühr, die meist zwischen 200 und 350 € für einen Hund liegt (Beispiel Hamburger Tierschutzverein [3]).

Die Hunde sind, sofern es sich nicht um junge Welpen handelt, geimpft, gechipt und kastriert. Mindestens eine tierärztliche Untersuchung, um ansteckende sowie chronische Krankheiten festzustellen, kommt bei der Aufnahme ins Tierheim hinzu.

Diese Kosten, bis auf die in bestimmten Abständen fälligen Impfungen, muss der zukünftigen Besitzer daher auch nicht tragen.

Etwas anders sieht es aus, wenn man einen reinrassigen oder einen Hybridhund beim Züchter erwerben möchte. Zwar sind auch Welpen in der Regel bereits grundimmunisiert und gechipt, aber die Kastration, sofern er diese wünscht, trägt der Käufer.

Ziel dieser Studie war daher, die Anschaffungspreise von reinrassigen und Hybridhunderassen auf Onlinemärkten zu erfassen und miteinander zu vergleichen. Dadurch sollten Rückschlüsse auf die Zusammensetzung des Preises und die Beliebtheit der einzelnen Hunderassen möglich werden.

Diese Studie beschäftigt sich zudem mit der Frage, welche Faktoren den Preis eines Hundes auf deutschen Onlinemärkten beeinflussen.

Hybridhunde kosten 2,5mal mehr als ein Mischling

Nachfolgend wurden drei Rassetypen preislich miteinander verglichen:

  • Hybridhunde,
  • Rassehunde und
  • Mischlingshunde.

Hybridhunde, auch als Designerhunde bekannt, sind Hunde, deren Elterntiere zwei reinrassige Hunde verschiedener Rassen sind. So entsteht beispielsweise aus einem Labrador und einem Pudel ein Labradoodle.

Der Pudel wird besonders häufig für Hybridhunde benutzt. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass der Pudel als hypoallergen gilt, wobei es fraglich ist, ob es überhaupt hypoallergene Hunde gibt.[4]

Hinzu kommt, dass sich bei Hybridhunden nie vorhersagen lässt, welche Gene sich letztendlich durchsetzen. Das trifft auch auf den Charakter des Hundes zu. So können sowohl die positiven als auch die negativen Eigenschaften beider Rassen in ihren Nachkommen auftreten.

Auch sind Hybridhunde keine offiziell anerkannten Rassehunde und stehen demnach auch nicht unter dem Schutz der Hundeverbände. Daher kann jeder Züchter diese Rassen züchten ohne Auflagen erfüllen zu müssen. Das öffnet die Tore für unseriöse Hundezüchter, die nur auf Profit und nicht am Wohl des Hundes interessiert sind.

durchschnittlicher angebotspreis nach hunderassetyp

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Insgesamt wurden 30.907 Online Anzeigen analysiert.

Hybridhunde zeigten den höchsten angebotenen Durchschnittspreis mit 1.373 € (n=875)
Rassehunde kosteten im Durchschnitt 1.128 € (n=12.919) und waren damit 22% günstiger als die Hybridhunde.

Deutlich weniger kosteten die beobachteten Mischlingshunde, die mit über 17.113 Anzeigen gleichzeitig den größten Anteil ausmachten. Ein Mischlingshund auf den beobachteten Onlineportalen kostete im Schnitt 538 €, also weniger als die Hälfte als ein Rassehund.

Ein Hybridhund kostete mehr als das Zweieinhalbfache als ein Mischlingshund.

Mit jeweils über 10.000 Online Anzeigen (in Deutschland) sind sowohl bei den reinrassigen als auch bei den Mischlingshunden ausreichend Angebote vorhanden. Dennoch sind Rassehunde deutlich teurer als Mischlingshunde.

Liebhaber einer bestimmten Hunderasse sind demnach bereit, für ihren Rassehund mehr Geld auszugeben.

Der noch höhere Preis der Hybridhunde hat vermutlich mehrere Ursachen. So sind Hybridhunde seit den 1960er Jahren bekannt, stellen aber weiterhin nur einen sehr geringen Anteil der Haushunde in deutschen Haushalten.

Das ändert sich allmählich mit dem Labradoodle, der in den 1990er Jahren aufkam. Einen Boom erleben die Hybridhunde erst seit einigen Jahren. So ist zu erklären, dass es einerseits deutlich weniger Hybridhunde auf deutschen Onlinemärkten gibt und diese gleichzeitig die teuerste Gruppe stellen.

Hybridhunde sind Liebhaberhunde und die -poos und -doodles haben den typischen „Teddy-Look“. Wählen Menschen ihren Wunsch-Hund evtl. anhand seines Aussehens und nicht wegen seiner Eigenschaften oder Bedürfnisse? Die Frage bleibt unbeantwortet.

Unabhängig davon, die Anbieter reagieren darauf mit höheren Preisen.

Der Cavapoo kostet durchschnittlich 2.020 EUR und ist die teuerste angebotene Hunderasse

foto eines cavapoo

Wie viele Hybridhunderassen es gibt, ist nicht genau bekannt. Hybridhunde sind nicht von der FCI anerkannt, weswegen es auch keine vollständigen Listen über die Varianten gibt. Im Grunde ist jeder Hund ein Hybridhund, der reinrassige Eltern hat.

Für die Kombination gibt es keine Vorschriften.

TOP 8 der teuersten Hybridhunderassen in Deutschland:

  1. Cavapoo: 2.020 €
  2. Cockapoo: 1.793 €
  3. Goldendoodle: 1.571 €
  4. Labradoodle: 1.490 €
  5. Havapoo: 1.478 €
  6. Maltipoo: 1.463 €
  7. Aussiedoodle: 1.407 €
  8. American Bully: 1.123 €

Im Durchschnitt kostete ein Hybridhund 1.373 €.

Der teuerste Hybridhund ist der Cavapoo, eine Mischung aus Cavalier King Charles Spaniel und Zwergpudel. 21 Anzeigen waren online, in denen ein Hund im Schnitt 2.020 € kosten sollte.

Damit ist der Cavapoo 44% teurer als der durchschnittliche Hybridhund.

Top 8 der teuersten Hybridhunderassen

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Der Cavapoo, als Kreuzung aus Cavalier King Charles Spaniel und Zwergpudel, gilt nirgends als Listenhund. Zwergpudel gelten als freundliche, lebhafte Hunde mit hoher Lebenserwartung.[5]

Der Cavalier King Charles Spaniel wird ebenfalls als freundlich, anhänglich und verschmust beschrieben.[6]

Beide Rassen gehören zu den Gesellschafts- und Begleithunden. Der Zwergpudel gilt als relativ robust, während der Cavalier King Charles Spaniel anfällig für unterschiedliche Krankheiten ist, die auf eine geringe Ausgangspopulation zurückzuführen ist.[7]

Möglicherweise erhoffen sich Interessenten, dass sich die positiven Charaktereigenschaften beider Rassen durchsetzen, gleichzeitig aber die Robustheit des Zwergpudels die Erbkrankheiten des Cavalier King Charles Spaniel verhindert.

so entsteht der cavapoo

Wahrscheinlicher ist hingegen, dass es sich beim Cavapoo um eine fast ausschließliche Liebhaberhybridrasse handelt. Mit 21 Anzeigen waren von ihm am wenigsten Anzeigen online.

Die wenigen verfügbaren Anbieter kontrollieren daher den Markt. Hilfreich ist sicherlich auch das niedliche Aussehen des Cavapoos und seine geringe Größe. Gerade in Städten entscheiden sich Hundeliebhaber eher für kleine Rassen.[8]

Die günstigste Rasse war der American Bully mit einem Durchschnittspreis von 1.123 €. Damit ist der American Bully 20 % günstiger als der durchschnittliche Hybridhund. Von dieser Hybridrasse waren 166 Anzeigen verfügbar.

Der niedrige Preis des American Bully ist damit zu erklären, dass seine Ausgangsrassen regional zu Haltungsauflagen oder sogar -verboten führen können. Der American Pit Bull Terrier wurde für Hundekämpfe gezüchtet.

Er sollte weiterkämpfen, selbst wenn er schwer verletzt wurde.[9] Die Rasse hat daher bis heute mit Imageproblemen zu kämpfen.

Die Ausgangsrassen des American Bully sind nicht genau bekannt. Als Ausgangsrassen werden American Staffordshire Terrier und American Pit Bull Terrier angenommen. Später wurden weitere Rassen eingekreuzt, darunter vermutlich American Bulldog, Englische Bulldogge, Französische Bulldogge und Olde English Bulldogge.[10][11]

Pudel-Kreuzungen

verschiedene Doodle Rassen
verschiedene Doodle Rassen

Auffällig ist auch, dass 7 der 8 teuersten Rassen Pudel-Kreuzungen sind.

Auch wenn sie nicht unter den zehn beliebtesten Hunderassen vertreten sind, werden auffällig viele Pudel in Deutschland geboren. 2021 waren es 2.593 Welpen.[12] Möglicherweise hängt die scheinbar niedrige Beliebtheit damit zusammen, dass viele der Pudel genutzt werden, um Hybridhunde zu züchten.

Insgesamt sind Pudelvarianten und Pudel-Hybride auffällig kostenintensiv, obwohl sie in so hoher Zahl verfügbar sind und nachgezüchtet werden.

Wie erwähnt ist der Cavapoo mit 2.020€ der teuerste Hund. Auf Platz 2 folgte der Toypudel mit 1.900 €. Am günstigsten war der Großpudel. Er kostete im Schnitt 1.402 €. Der durchschnittliche Preis aller betrachteten Rassen und Hybride belief sich auf 1.610 €.

Ihr durchschnittlicher Preis liegt mehr als 40% über dem durchschnittlichen Preis für Rassehunde allgemein. Immer noch 17% teurer sind sie gegenüber Hybridhunden im Allgemeinen.

Gegenüber Mischlingshunden sind Pudelvarianten und Pudel-Hybride sogar dreimal so teuer.

Miniature American Shepherd (Mini Aussie) ist der teuerste reinrassige Hund in Deutschland

blue merle miniature american shepherd

Nachfolgend ist eine Liste aller Rassehunde mit ihren durchschnittlichen Angebotspreisen aufgelistet.

Es sind nur Hunderassen gelistet, die von der FCI (oder VDH) anerkannt sind und mind. 50 Anzeigen online gestellt hatten.

Die teuersten & günstigsten Rassehunde in der Anschaffung

  1. Miniature American Shepherd: 1.768€
  2. Pudel: 1.625€
  3. Golden Retriever: 1.532€
  4. Zwergspitz: 1.530€
  5. Cavalier King Charles Spaniel: 1.452€
  6. Rhodesian Ridgeback: 1.310€
  7. Magyar Vizsla: 1.294€
  8. Shiba Inu: 1.276€
  9. Bolonka Zwetna: 1.260€
  10. Australian Shepherd: 1.220€
  11. Berner Sennenhund: 1.214€
  12. Bichon Frisé: 1.200€
  13. Havaneser: 1.198€
  14. Französische Bulldogge: 1.196€
  15. Labrador Retriever: 1.194€
  16. Collie: 1.188€
  17. Deutscher Spitz: 1.176€
  18. Dobermann: 1.146€
  19. Samojede: 1.146€
  20. Bulldogge: 1.098€
  21. Malteser: 1.097€
  22. Weimaraner: 1.096€
  23. Chow Chow: 1.092€
  24. Akita Inu: 1.076€
  25. Deutsche Dogge: 1.073€
  26. Yorkshire Terrier: 1.068€
  27. Rottweiler: 1.028€
  28. Mops: 998€
  29. American Staffordshire Terrier: 982€
  30. Cane Corso Italiano: 979€
  31. Deutscher Boxer: 977€
  32. Border Collie: 961€
  33. Malinois: 955€
  34. Dackel: 942€
  35. Chihuahua: 929€
  36. Bernhardiner: 926€
  37. Deutscher Schäferhund: 920€
  38. Beagle: 916€
  39. Zwergpinscher: 911€
  40. Shih-Tzu: 905€
  41. Siberian Husky: 864€
  42. Jack Russell Terrier: 756€
  43. Galgo Español: 593€

Der beliebteste Rassehund in Deutschland ist seit Jahren der Labrador.[13] Er ist jedoch preislich eher im Mittelfeld zu finden.

Bei der Studie wurde beobachtet, dass der teuerste Rassehund der Miniature American Shepherd ist. Durchschnittlich sollte er 1.768 € kosten.

Darunter folgte der Pudel mit im Schnitt 1.625 € pro Tier.

Der Golden Retriever, eine ebenfalls sehr beliebte Hunderasse, folgt auf Platz 3 mit durchschnittlich 1.532 € Kaufpreis.

Am günstigsten wurden Galgos angeboten. Die Anzeigen warben mit einem Durchschnittspreis von 593 €. Danach folgen Jack Russell Terrier mit 756 € und der Husky mit durchschnittlich 864€.

Die teuersten und günstigsten Rassehunde

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Betrachtet man die zehn teuersten Hunderassen, fällt auf, dass sechs von ihnen ausgewachsen unter, bzw. sogar deutlich unter 20 kg Körpergewicht bleiben. Kleine Hunde scheinen daher teurer zu sein als große.

Das bestätigt auch ein Blick auf die zehn günstigsten Hunderassen. Unter ihnen sind nur vier Rassen, die voraussichtlich unter oder deutlich unter den 20 kg Körpergewicht bleiben werden.

Auffällig ist außerdem, dass die Durchschnittspreise keine Auswirkungen auf die Beliebtheit der Rasse zu haben scheinen. Die beliebtesten Hunderassen in Deutschland waren 2022 Labrador, Deutscher Schäferhund, Französische Bulldogge, Chihuahua, Australian Shepherd, Golden Retriever, Jack Russell Terrier, Yorkshire Terrier und Malteser.[13]

Lediglich zwei, der Golden Retriever und der Australian Shepherd, sind unter den zehn teuersten Hunderassen vertreten. Unter den günstigsten findet man ebenfalls zwei, den Jack Russell Terrier und den Deutschen Schäferhund. Die übrigen scheinen im Mittelfeld zu liegen.

Betrachtet man die Geburtenraten einiger Hunderassen, fallen ebenfalls Auffälligkeiten auf. 2021 wurden 3.219 Welpen der Rasse Labrador Retriever geboren.[14]

Mit Abstand am meisten Welpen kamen bei der Rasse Deutscher Schäferhund zur Welt. 10.031 Welpen wurden 2021 registriert,[15] wobei man davon ausgehen kann, dass viele davon zu Diensthunden ausgebildet werden, also keine klassischen Familienhunde werden, die man auf Onlineportalen erwerben kann.

Einige davon werden zusätzlich nach der Ausbildung ins Ausland verkauft.[16][17]

Ebenfalls auffällig ist die geringe Anzahl an Australian Shepherd Welpen. Obwohl die Rasse seit 2019 auf Platz 6 der Beliebtheitsrangliste war, wurden 2021 nur 448 Welpen geboren.[18]

Die Beliebtheit von reinrassigen Hunden scheint also keinen zwingenden Zusammenhang zum Angebotspreis auf deutschen Onlinemärkten zu haben. Ebenso scheint die Verfügbarkeit durch Geburten in Deutschland nur wenig Einfluss auf Preis und Beliebtheit zu nehmen.

Der Australian Shepherd gehört zwar zu den beliebteren Hunden, kostet mit durchschnittlich 1.220 € pro Tier aber nur unwesentlich mehr als der durchschnittliche Rassehund mit 1.128 €.

Welpen sind beliebter und teurer als „ältere“ Hunde

Golden Retriever als Welpe und Senior

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Hundes hängt von mehreren Faktoren ab. So spielt die Rasse eine erhebliche Rolle, aber auch das Geschlecht beeinflusst die zu erwartende Lebensdauer.

Kleine Hunde leben durchschnittlich länger als große. Das hängt mit ihrer Wachstumsgeschwindigkeit im Welpenalter zusammen.[19]

Bei der Betrachtung der Angebotspreise nach Alter wurden die Anzeigen in vier Bereiche unterteilt:

  • Welpen bis zwölf Wochen,
  • Junghunde bis drei Jahre,
  • ausgewachsene Hunde bis sieben Jahre und
  • Senioren über sieben Jahre.
durchschnittlicher angebotspreis nach alter des hundes

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Die bei dieser Studie beobachteten Preise zeigen, dass Interessenten gerade bei jungen Hunden bereit sind, deutlich mehr Geld auszugeben. Welpen, die höchstens zwölf Wochen alt sind, wurden im Durchschnitt für 1.268 € angeboten.

Verglichen wurden hierbei 8.263 Anzeigen.

Die Junghunde stellten mit 14.173 Anzeigen die höchste Menge an Angeboten. Für sie verlangten die Verkäufer im Schnitt 662 €. Damit verringert sich der Preis im Vergleich zu den Welpen bereits um knappe 48 %.

Betrachtet man die ausgewachsenen Hunde bis zum Alter von sieben Jahren, beobachtet man erneut einen sinkenden Preis. Für sie wurden durchschnittlich noch 561 € verlangt. Verglichen wurden hierbei 5.326 Anzeigen.

Am günstigsten sind Hunde, die ihren siebten Geburtstag bereits hinter sich haben. Sie kosten im Schnitt noch 464 €, was nur noch eine unwesentliche Steigerung zum Tierheimpreis ausmacht. 1.510 der verglichenen Anzeigen fielen in diesen Bereich.

Der enorme Preissturz zwischen „Welpen bis zwölf Wochen“ und „Junghunden bis drei Jahren“ lässt den Schluss zu, dass die meisten Interessenten einen Welpen bevorzugen. Dafür würde auch sprechen, dass das Angebot beider betrachteten Altersbereiche mit 8.263 Anzeigen für die Welpen und 14.173 Anzeigen für die Junghunde zwar ausreichend zu sein scheint.

Allerdings sollte man vermuten, dass die Angebote für Junghunde mengenmäßig unter denen der Welpen liegen müssten.

Möglicherweise handelt es sich dabei um übrig gebliebene Welpen, die sich nicht verkaufen ließen. Eine andere Erklärung wäre, dass die Halter diese Junghunde aus persönlichen Gründen wieder abgeben müssen. Beides würde gleichzeitig den starken Preissturz klären.

Fazit

Wie sich der Preis für einen Hund auf deutschen Onlinemärkten zusammensetzt, hängt von vielen Faktoren ab. Angebot und Nachfrage spielen hierbei sicherlich eine große Rolle.

Allerdings scheint es auch unabhängig davon Preisunterschiede zwischen Hunderassen und Hybridhunden zu geben, die nicht nur auf die Beliebtheit und damit Bereitschaft, hohe Preise zu zahlen, zu erklären ist.

Gerade Hybridhunderassen scheinen tatsächlich Designerrassen zu sein, die durch einen Boom in den letzten Jahren besonders hohe Preise erzielen, auch wenn Hybride mit Pudeln nicht, wie lange angenommen, hypoallergen sind.

Die Bereitschaft, für einen Cavapoo über 2.000 € zu bezahlen, wenn man auch einen Mischlingshund für weniger als 1/3 des Preises auf demselben Markt erwerben könnte, hängt also möglicherweise mit dem Wunsch, exakt diesen Hund mit genau jenen Eigenschaften haben zu wollen, zusammen.

Eventuell spielt auch der Wunsch, etwas Besonderes zu besitzen, mit in die Kaufbereitschaft hinein. Cavapoos und auch viele andere Hybridhunderassen, sind auf deutschen Onlinemärkten nur sehr begrenzt verfügbar.

Man hebt sich mit diesem Hund daher von anderen Hundehaltern ab. Teure Hybridhunde sind für ihre Halter daher auch ein Statussymbol, ähnlich eines teuren Autos oder Designerkleidung.

Mischlingshunde sind, wie zu erwarten, auch auf Onlinemärkten mit Abstand am günstigsten. Bei ihnen steht offenbar der allgemeine Wunsch nach einem Hund im Vordergrund.

Rasse und damit zu erwartende Charaktereigenschaften sind für Interessenten weniger wichtig. Ein Statussymbol sind Mischlingshunde höchstwahrscheinlich nicht.

Informationen zur Studienerhebung

Um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen, wurden im März 2023 über 30.000 Anzeigen auf deutschen Onlinemärkten für Haustiere analysiert. Genutzt wurden dafür die Seiten snautz.de, deine-tierwelt.de und edogs.de.

Die Anzeigen wurden bezüglich

  • Angebotspreis,
  • Hunderasse,
  • Rassetyp (Mischling, reinrassig oder Hybridrasse) und
  • Alter des angebotenen Hundes

analysiert. Entsprechend mussten die Anzeigen eine Preisangabe und eine Rasse oder einen Rassetyp enthalten.

Zusätzlich wurden nur Anzeigen berücksichtigt, welche im Jahr 2022 oder 2023 online gestellt wurden, um eine bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

Quellenangaben

[1]: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/181167/umfrage/haustier-anzahl-hunde-im-haushalt/, zuletzt aufgerufen am 03.04.2023.

[2]: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/30116/umfrage/verhaeltnis-rassehund-mischling-in-deutschland/, zuletzt aufgerufen am 31.03.2023.

[3]: https://www.hamburger-tierschutzverein.de/tiervermittlung/schutzgebuehren, zuletzt aufgerufen am 31.03.2023.

[4]: https://www.annallergy.org/article/S1081-1206(11)00938-0/fulltext, zuletzt aufgerufen am 02.04.2023.

[5]: https://www.mein-haustier.de/hunderassen/zwergpudel/, zuletzt aufgerufen am 03.04.2023.

[6]: https://welpen.vdh.de/hunderassen/rasselexikon/ergebnis/cavalier-king-charles-spaniel, zuletzt aufgerufen am 03.04.2023.

[7]: https://books.google.de/books?id=R6YaIryq0iIC&pg=PA69&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false, zuletzt aufgerufen am 03.04.2023.

[8]: https://happydog.de/magazin/hundewissen/vorteile-und-nachteile-von-kleinen-hunderassen/, zuletzt aufgerufen am 03.04.2023.

[9]: https://elib.tiho-hannover.de/dissertations/steinfeldta_2002, zuletzt aufgerufen ab 03.04.2023.

[10]: https://www.hunde.de/hund/hunderassen/197/american-bully.html, zuletzt aufgerufen am 03.04.2023.

[11]: https://www.ukcdogs.com/docs/breeds/american-bully-breed.pdf, zuletzt aufgerufen am 03.04.2023.

[12]: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/262346/umfrage/pudel-welpen-in-deutschland/, zuletzt aufgerufen am 03.04.2023.

[13]: https://www.tasso.net/Service/Wissensportal/TASSO-Fakten/Die-beliebtesten-Hunderassen, zuletzt aufgerufen am 03.04.2023.

[14]: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/262344/umfrage/labrador-retriever-welpen-in-deutschland/, zuletzt aufgerufen am 03.04.2023.

[15]: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/30103/umfrage/deutscher-schaeferhund-anzahl-der-welpen/, zuletzt aufgerufen am 03.04.2023.

[16]: https://petshipping.com/infothek/polizei-setzt-auf-deutsche-schaeferhunde/, zuletzt aufgerufen am 03.04.2023.

[17]: https://www.news.de/panorama/855086962/us-polizisten-pauken-deutsch-fuer-hunde/1/, zuletzt aufgerufen am 03.04.2023.

[18]: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/30113/umfrage/australian-shepherd-anzahl-der-welpen-in-deutschland/, zuletzt aufgerufen am 03.04.2023.

[19]: https://www.colgate.edu/news/stories/summer-internship-blog-series-little-dogs-living-longer, zuletzt aufgerufen am 02.04.2023.